Diese 12 Regeln solltest du beachten, wenn du in der Natur unterwegs bist

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Der Herbst ist die perfekte Wanderzeit, nicht zu heiß, nicht zu kalt. Genau deswegen treibt es auch dich in die Natur, egal ob nur zu einem Spaziergang nach dem Essen, oder zu einer großen Wanderung. Wenn du in den heimischen Wäldern, Bergen, Feldern oder Wiesen unterwegs bist, solltest du aber einige Regeln beachten, damit wir alle noch lange etwas von der Natur und ihren Bewohnern haben.

1. Nimm deinen eigenen Müll wieder mit

Eines ist ganz klar: Wenn du Müll während deiner Zeit draußen in der Natur produzierst, nimmst du ihn auch wieder mit. Ein weiterer Tipp wäre, immer zu kontrollieren, ob die Taschen und Reißverschlüsse deiner Jacke oder deines Rucksacks zu sind, denn manchmal geht Müll auch unbeabsichtigt und ohne, dass du es merkst, verloren. 

Oh, und wenn du Müll von anderen Personen irgendwo rumliegen siehst, dann nimm ihn einfach auch mit und schmeiß’ ihn in den nächsten Mülleimer.

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2. Verursache keinen übermäßigen Lärm 

“Ich bin der König der Weeeeelt!” im Wald, am Berg oder sonst wo in der Natur rumzuschreien, mag sehr verlockend sein. Für beheimatete Tiere ist es aber alles andere als angenehm, denn es führt zu teils sehr heftigen Stress- und Fluchtreaktionen, die im Extremfall ja sogar zum kompletten Verschwinden einer Tierart führt.

Stell dir mal vor, jemand kommt in deine Wohnung einfach so rein, schreit lauthals rum und stört dich beim Schlafen, Essen oder Chillen. Keine so tolle Vorstellung, oder? Es ist ok, wenn du dich normal unterhältst oder lachst, aber übertreibe es einfach nicht.

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3. Nimm deinen Hund an die Leine!

Nichts spricht dagegen, wenn du deinen Hund in die Natur mitnimmst. An vielen Orten darf man das auch, allerdings solltest du ihn nicht ohne Leine laufen lassen. Das ist einerseits gefährlich für deinen Hund, andererseits auch nicht sonderlich toll für wilde Tiere. Außerdem: Auch irgendwo im nirgendwo solltest du das Gackerl deines Hundes in ein Sackerl geben und wieder mitnehmen.

4. Bleib’ am Wanderweg

Auf vielen Wanderwegen sind bereits Schilder aufgestellt, die dir freundlich mitteilen, dass du dich auch bitte nur auf diesen bewegst und nicht irgendwo abseits in die Vegetation eindringst. Doch auch wenn dies nicht explizit angeschrieben ist, solltest du am besten nicht querfeldein gehen (und dabei unabsichtlich etwas niedertrampeln). Das schadet der Natur und im schlimmsten Fall erholt sie sich davon sehr lange oder gar nicht mehr. 

Die Bauern, die diese Wiesen, Felder und Wälder bewirtschaften, ärgern sich zudem auch. 

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5. Informiere dich, wo und wie du deine Drohne fliegen lassen darfst 

In Österreich gibt es einige Naturschutzgebiete und atemberaubende Drohnenaufnahmen davon wären wirklich cool, das verstehen wir. Aber dennoch belästigt so eine Drohne wilde Tiere und es ist deshalb verboten, diese dort fliegen zu lassen. Bleib also lieber bei deiner normalen Kamera. Wenn du einen Berggipfel erklimmst, kannst du schließlich auch super Aufnahmen von oben machen, die mindestens genauso gut aussehen. 

Und wenn du deine Drohne unbedingt fliegen lassen willst, dann mach das doch einfach dort, wo es gesetzlich erlaubt ist, und hol’ dir unbedingt eine Genehmigung bei der zuständigen Stelle ein. 

Mit Drohnen Fotos und Filmaufnahmen zu machen, ist in Österreich generell ein sehr umfangreiches und komplexes Thema. Der ÖAMTC hat hier sehr gute Infos für dich, die du dir unbedingt durchlesen solltest.

6. Halte dich von wilden Tieren fern!

Wilde Tiere wie Rehe, Wildschweine, Hasen oder Steinböcke sind faszinierend und wir freuen uns jedes Mal, wenn wir ihnen begegnen, aber viele Tiere stehen unter Artenschutz und anfassen – besonders bei jungen Tieren – ist daher nicht ratsam. Auch zum Fotografieren ist ein gewisser Abstand gut. 

Es gilt also: ruhig verhalten, nur beobachten und aus der Ferne genießen.

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7. Sei vorsichtig beim Pflücken von seltenen Pflanzen

Nicht nur Tiere sind in der Natur geschützt, sondern auch die Pflanzenwelt. Pflücke deshalb keine Pflanzen bei denen du nicht hundertprozentig sicher bist, ob du sie auch wirklich pflücken darfst. Außerdem weißt du oftmals nicht, ob irgendetwas giftig ist. Wenn du ein Souvenir mitnehmen willst, dann idealerweise etwas, das du kennst und das schon auf natürlichem Wege den Baum oder Strauch verlassen hat, wie zum Beispiel heruntergefallene Zapfen, Blätter oder Äste. 

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8. Beachte die Regeln fürs Sammeln von Pilzen und Beeren

Prinzipiell gilt, dass Pilze und Beeren natürlich dem Waldeigentümer*in zustehen. In Österreich ist es so, dass das Sammeln für den Eigenbedarf erlaubt ist, aber der/die Eigentümer*in kann das am eigenen Grundstück verbieten. Achte deswegen auf Schilder am Wald- oder Wegrand, die ausdrücklich darauf hinweisen, ob das Sammeln von Pilzen erlaubt oder untersagt ist. 

Allgemein darfst du für den Eigenbedarf nur insgesamt 2 Kilogramm sammeln.

Beachte auch die besonderen Regeln eines Naturschutzgebietes oder Nationalparks, dort darf man meistens nichts sammeln oder pflücken. 

9. Erkundige dich, wo du campen darfst 

Wildcampen, also das Campen abseits von öffentlich ausgeschriebenen Campingplätzen ist in Österreich unterhalb der Baumgrenze verboten. Bewegst du dich im alpinen Ödland, also oberhalb der Baumgrenze, sind die Gesetze von Bundesland zu Bundesland verschieden. In der Steiermark kannst du zum Beispiel im Ödland durchaus zelten, in Niederösterreich wiederum ist es komplett untersagt. Bei einem Verstoß hagelt es hohe Geldstrafen. 

Wenn du einen Ausflug geplant hast, erkundige dich am besten schon vorab auf der Seite des Alpenvereins oder frag vor Ort beim Tourismusverband, der Bezirkshauptmannschaft oder der Gemeinde nach. 

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10. Mache kein Feuer im Wald

Feuer zu machen, ist im österreichischen Wald und in Waldnähe grundsätzlich verboten. Auch das Wegwerfen von glimmenden Gegenständen wie Zündhölzern oder Zigarettenstummeln ist untersagt. Wenn du ein Feuer machen möchtest, brauchst du dafür die Genehmigung des/der Waldbesitzer*in, also entweder von einer Privatperson oder der Gemeinde. 

Wenn du diese hast und kein zusätzliches Feuerverbot aufgrund zu langer Dürreperioden herrscht, dann schau, dass du für dein Feuer nur trockenes, unbehandeltes Holz nimmst, dass der Rauch niemanden belästigt und vor allem, dass du es wieder ordentlich ausmachst.

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11. Kenne deine Limits und respektiere Verbote und Beschilderungen

Extreme Dinge reizen den Menschen, so viel steht fest. Aber über Absperrungen zu klettern, ungesichert auf Felsen zu klettern, vor denen sich Abgründe auftun oder einfach stundenlange Wanderungen anzutreten, für die deine Kondition nicht ausreicht, hat nichts mehr mit Abenteuer zu tun. Du kannst dich dabei ernsthaft verletzen und dich sogar in Lebensgefahr bringen. Kenne also deine Grenzen und mach nichts nur, um ein cooles Foto oder einen Adrenalinkick zu bekommen.

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12. Mache andere auf ihr Fehlverhalten aufmerksam

Wenn du andere Leute dabei beobachtest, wie sie gegen Regeln verstoßen oder sich falsch verhalten, scheue dich nicht, sie freundlich darauf aufmerksam zu machen. Viele Leute wissen einfach nicht Bescheid und können so von dir lernen und es künftig besser machen. 

Auch wenn dir vielleicht einige dieser Punkte schon bekannt gewesen sind, ist es manchmal aber dennoch gut, sich gewisse Dinge wieder ins Gedächtnis zu rufen. Erinnere dich daran, dass wir schließlich nur diesen einen Planeten haben und deshalb ist es umso wichtiger, dass wir uns in der Natur auch gut verhalten, damit wir alle und zukünftige Generationen noch lange etwas davon haben können.