Die Top Ten der schönsten Sehenswürdigkeiten im slowenischen Soča Tal

Die Soča zählt mit ihrem kristallklaren, smaragdgrünen Wasser, ihren wilden Stromschnellen und rauschenden Wasserfällen zweifellos zu den faszinierendsten Flüssen in Europa. Sie entspringt im Nationalpark Triglav am Fuße des 2379 Meter hohen Berges Travnik (Julische Alpen) und mündet nach rund 140 Kilometern in den Golf von Triest. Die Landschaft, durch die sie sich vom slowenischen Nordwesten bis in die Goriška-Region schlängelt, trägt den Namen Soča Tal. Sie ist reich an spektakulären Sehenswürdigkeiten und zieht Natur- und Kultur-Liebhaber gleichermaßen in ihren Bann. Hier gibt es unendlich viel zu entdecken! Doch welche Highlights lohnen sich eigentlich ganz besonders?

1. Der Boka Wasserfall

Der Boka ist einer der größten, schönsten und mächtigsten Wasserfälle Europas und damit eines der schönsten Reiseziele in Slowenien.

Er könnte in jeder Sekunde bis zu 700 Badewannen füllen. Während der Schneeschmelze im Frühjahr führt er besonders viel Wasser, im Hochsommer plätschert er dagegen meist etwas gemächlicher vor sich hin. Der Boka ist fast 20 Meter breit und insgesamt 144 Meter hoch. Als kleine Erfrischung an heißen Tagen ist er jedoch nicht geeignet, denn die Wassertemperatur liegt ganzjährig bei etwa fünf Grad Celsius! Sein Anblick hat in Verbindung mit dem lauten Getöse aber etwas Magisches. Besucher im Soca Tal in Slowenien erleben hier hautnah die unbändige Kraft der Natur.

Infos für den Besuch:

– Es gibt zwei Aussichtspunkte: einen unteren und einen oberen.
– Die untere Plattform ist gut und einfach erreichbar.
– Wer die obere Plattform besuchen will, sollte trittsicher sein und festes Schuhwerk tragen.
– In unmittelbarer Nähe gibt es zwei Parkplätze.

2. Die Tolminer Klammen

Die Tolminer Klammen bilden den südlichsten Zugangspunkt zum Nationalpark Triglav und liegen rund drei Kilometer nördlich von Tolmin. Sie sind schon seit den fünfziger Jahren voll erschlossen und für Besucher zugänglich. Die wilden Schluchten sind unbedingt einen Besuch wert, denn in ihrem Inneren verbergen sich atemberaubende Wunder der Natur. Der Bärenkopf beispielsweise, ein bizarrer, mit Moos bewachsener Felsen, der optisch tatsächlich an den Kopf eines Bären erinnert. Oder die Teufelsbrücke, die der damalige Tolminer Bürgermeister im frühen 20. Jahrhundert bauen ließ. Und natürlich die mehr als 1000 Meter lange Dantehöhle, die Dante Alighieri einst zu seiner berühmten „Göttlichen Komödie“ inspirierte. Ein weiterer Höhepunkt ist der Zusammenfluss von Tolminka und Zadlascica mit dem Knotenpunkt der beiden gleichnamigen Schluchten.

Infos für den Besuch:

– Die Tolminer Klammen können von April bis Anfang November besichtigt werden.
Der Besuch mit Hunden ist gestattet, es herrscht jedoch Leinenpflicht.
– Zu empfehlen sind Wanderschuhe und wetterfeste Kleidung.

3. Die Festung Kluže

In der Nähe von Bovec thront die altehrwürdige Festung Kluže zwischen den Berghängen der Izgora und des Rombon. Sie bietet einen fantastischen Ausblick auf das Tal. Im 15. Jahrhundert war Kluže eine hölzerne Festung, doch im Laufe der Jahrhunderte baute man sie Stück für Stück um, bis sie hauptsächlich aus Stein bestand. Ihre Aufgabe war damals die Verteidigung: mal gegen türkischen Invasoren, mal gegen die Truppen von Napoleon. Heute ist die Festung nicht nur ein wichtiger Zeitzeuge der Geschichte, sondern auch eine beliebte Location für kulturelle Events. Oft finden hier künstlerische oder kulturelle Veranstaltungen statt, man kann zwischen den alten Gemäuern schlendern oder eine interessante Dauerausstellung besuchen.

Infos für den Besuch:

– Von der Festung Kluže erreicht man nach einem Spaziergang von etwa einer halben Stunde die ebenfalls sehenswerte Festung Fort Hermann.
– Der Weg führt über einen markierten Pfad und durch einen beleuchteten Steintunnel.

4. Das Besucherzentrum Dom Trenta

Das Besucherzentrum Dom Trenta liefert spannende und authentische Einblicke in die Vergangenheit der Region, das reiche ethnologische Erbe und die faszinierenden Kulturlandschaften. Im Rahmen einer Multivisionspräsentation tauchen Besucher beispielsweise in die einzigartige Natur des Nationalparks Triglav ein. Ein weiterer Themenbereich widmet sich dem Wald und insbesondere den Wäldern der Julischen Alpen. Eine Videoinstallation mit zahlreichen Monitoren stellt die Unterwasserwelt des Flusses Soča im Reigen der vier Jahreszeiten dar. Darüber hinaus ist das Besucherzentrum regelmäßig Schauplatz von verschiedenen Events wie zum Beispiel Konzerten, Theateraufführungen und Ausstellungen.

Infos für den Besuch:

– Das Besucherzentrum hat von Ende April bis Ende Oktober geöffnet.
– Es verfügt über einen Aufzug und Zufahrtsrampen und ist somit barrierefrei.
– Für angemeldete Gruppen werden Führungen angeboten.

5. Die großen Soča-Tröge

Die großen Soča-Tröge sind Gumpen, die vom wilden Flusswasser in das Gestein gewaschen wurden. Sie sind wunderschön anzusehen und ein Genuss für das Auge. Das smaragdgrüne Wasser schimmert in den bis zu 15 Meter tiefen Becken wie Edelsteine, und die Sonnenstrahlen tauchen es in ein funkelndes Licht. Ein märchenhafter Ort, der zum Verweilen und zum Träumen einlädt! Den vielleicht schönsten Blick auf die Tröge genießt man von einer alten Holzbrücke. Die Sicht reicht bei klarem Wetter von hier aus bis zu den Bergen am Horizont. Und während das Wasser in den Strudeltöpfen spektakuläre Wirbel bildet, zeigt es sich am Ausgang der Tröge deutlich ruhiger. Hier lädt ein großes Becken im Sommer sogar zum Baden ein. Einige Mutige wagen sogar einen Sprung von den Klippen ins kühle Nass, das aber nur selten mehr als zwölf Grad Celsius erreicht.

Infos für den Besuch:

– Kamera und gegebenenfalls Badekleidung nicht vergessen!
– Ein gut begehbarer Weg führt entlang der Becken.
– Die sogenannten Kleinen Soča-Tröge liegen nur einen Katzensprung von ihren großen „Geschwistern“ entfernt. Sie sind vielleicht nicht ganz so imposant, dafür aber besonders malerisch.

6. Das Käsereimuseum in Kobarid

Vor allem das obere Soča Tal ist für seinen wirklich fantastischen Käse bekannt. Viele Molkereien stellen ihn noch immer nach alter Tradition her. Man kann die verschiedenen Sorten zwar in den Einkaufsmärkten kaufen und in den Restaurants kosten, viel spannender ist aber ein Besuch im Käsereimuseum in Kobarid. Es stellt nicht nur die traditionelle Käseherstellung dar, sondern auch das reichhaltige Erbe der Almen und Weidewirtschaft. Besucher können sich zudem einen Dokumentarfilm anschauen oder einen Blick in eine originalgetreu errichtete und voll ausgestattete Almhütte werfen.

Infos für den Besuch:

– Das Käsereimuseum in Kobarid hat von Anfang Mai bis Ende Oktober geöffnet.
– Der Museumsshop bietet auch Käse zum Verkauf an. Empfehlenswert ist vor allem der berühmte regionale Käse Tolminc.

7. Die Heiliggeist-Gedenkkirche in Javorca

Die Heiligengeistkirche Javorca ist ein 1916 errichteter Sakralbau und gleichzeitig die einzige, bis heute erhaltene Gedenkkirche aus der Zeit des Ersten Weltkrieges innerhalb der Region. Sie steht auf dem Gebiet der damaligen Isonzo-Front: Hier hatten sich italienische und österreichisch-ungarische Truppen einst erbitterte Kämpfe geliefert. Die Kirche soll an die gefallenen Soldaten erinnern. Die Außenfassade zeigt 20 Wappen, die für die Kronländer sowie die Städte Pula und Triest stehen. Holztafeln im Inneren der Kirche tragen die Namen der gefallenen Soldaten. Zählen kann man die Namen kaum: Es sind weit mehr als 2000. Das im Jugendstil errichtete Bauwerk gehört zum europäischen Kulturerbe. Es ist heute ein Monument des Friedens. Davon zeugt auch die Inschrift „Pax“ über dem Eingang.

Infos für den Besuch:

– Die Kirche hat im Winter geschlossen und öffnet meist Ende März wieder.
– Neben der Kirche befindet sich eine Aussichtsterrasse, von der man einen herrlichen Blick auf die umliegenden Berge genießt.

8. Der Botanische Garten „Alpinum Juliana“

Auf rund 2500 Quadratmetern erstreckt sich ein wunderschönes Paradies mit üppigen blühenden Wiesen und mehr als 600 verschiedenen Pflanzen. Einige Arten sind nur in Slowenien heimisch. Der „Alpinum Juliana“ ist der älteste botanische Garten des Landes und für einen entspannten Spaziergang wie geschaffen. Albert Bois de Chesne, ein Großgrundbesitzer aus Trist, gründete ihn im Jahre 1926 und gab ihm dem Namen seiner Frau Julia. Von Mai bis Juni blühen hier zahllose Enziane und Schlüsselblumen, später präsentieren sich bis in den Herbst Knabenkraut, Seidelbast, ein streng geschützter Frauenschuh und viele andere Arten. Mit etwas Glück treffen Besucher hier auch auf die Nickende Glockenblume. Die Pflanze mit den auffallend nickenden Blüten und der intensiven violett-blauen Farbe ist das Symbol des Botanischen Gartens.

Infos für den Besuch:

– Die Anlage hat jeden Tag vom 1. Mai bis zum 30. September geöffnet.
– Man findet sie auf der Straße von Bovec nach Trenta.

9. Der Stausee von Most na Soci

Most na Soci ist eine kleine, beschauliche und pittoreske Stadt am Zusammenfluss von Idrija und Soča. Vor ihren Toren wird die Soča deutlich breiter. Hier wurde das Wasser des Flusses gestaut, so dass sich ein See bildete. Er ist nicht nur ein beliebtes Ziel für Angler, sondern auch perfekt für Spaziergänge geeignet. Um ihn herum führen gut ausgebaute Wanderwege, die einen traumhaften Ausblick auf den glitzernden Stausee und die umliegende Landschaft schenken. Man kann hier sogar eine Fahrt mit dem Ausflugsschiff „Ladja Lucija“ unternehmen. Es handelt sich dabei um einen ehemaligen Raddampfer, der aber umgebaut wurde und inzwischen mit Solarenergie betrieben wird. Das Schiff gleitet nahezu lautlos über den See und fährt auch ein paar Kilometer flussaufwärts.

Infos für den Besuch:

– Der See lässt sich auch sehr gut mit dem Kanu, Kajak und SUP erkunden.
– Angelkarten sind in der Gostilna „Pri Štefanu“ erhältlich.
– Der Ausflug zum See kann prima mit einem Besuch im Archäologischen Museum von Tolmin verbunden werden.

10. Die Mangartstraße

Die Mangartska Cesta oder Mangartstraße ist die höchste Straße Sloweniens und führt hinaus bis auf 2055 Meter. Sie wurden zwischen den beiden Weltkriegen als Militärstraße erbaut und war schon zweimal Checkpoint eines bedeutenden Radrennens: 2018 für „Transcontinental Race“ sowie 2021 für „Three Peaks Bike Race“. Auf der Denzel-Skala wurde sie dem Schwierigkeitsgrad 2-3 zugeordnet, das heißt, die fahrtechnischen Anforderungen sind moderat. Die Mangartstraße ist zwölf Kilometer lang und asphaltiert. Sie verfügt über insgesamt fünf Tunnel und 17 Kehren. An ihrem Ende befinden sich einige Parkplätze.Von hier aus genießt man eine grandiose Aussicht auf den 2677 Meter hohen Mangart-Gipfel.

Infos für den Besuch:

– Die Mangartstraße ist mautpflichtig.
– Zeitweise muss der letzte Abschnitt der Strecke wegen Steinschlag gesperrt werden.

FAQ

Kann man im Soča Tal auch Rad fahren?

Ja, es gibt etliche tolle Strecken für jeden Geschmack. Von Bovec aus führt beispielsweise ein schöner und familienfreundlicher Rundweg über Log Cezsoski und Cezsoca. Wer höher hinaus will, kann sich an die Anstiege zum Vrsic Pass und zum Mangart-Sattel wagen. Mountainbiker kommen auf dem Matajur, Krnica und Stol auf ihre Kosten, wo durchaus anspruchsvolle Trails warten.

Welcher Sport ist auf der Soča möglich?

Besonders viel Spaß macht es, den Fluss mit dem Kajak zu erkunden. Anbieter, die Kajaks verleihen, eine Kajakschule unterhalten oder Touren organisieren, gibt es vor allem in größeren Orten wie Bovec und Kobarid. Ebenso ist Rafting sehr beliebt. Die Ausrüstung für die zwei- bis dreistündigen Touren kann ebenfalls in verschiedenen Orten ausgeliehen werden. Wer beim Canyoning den ultimativen Nervenkitzel erleben will, findet beispielsweise in der Schlucht am Wasserfall Fratariva ideale Bedingungen vor.

Ist das Soča Tal auch im Winter lohnenswert?

Unbedingt! Oberhalb von Bovec lädt das Kanin-Skigebiet (1.103 bis 2.292 Meter) zu Spaß und Action auf der Piste ein. Auf Langläufer warten hervorragende Loipen und auf Skitourengeher beschilderte Aufstiegsrouten. Natürlich sind auch Wanderungen durch das Soča Tal im Winter sehr erholsam.

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