Die Matura ist der Höhepunkt der Schulbildung in Österreich. Seit 2014/15 gibt es die standardisierte kompetenzorientierte Reifeprüfung (SRDP) an allgemeinbildenden höheren Schulen. 2015/16 wurde sie auch an berufsbildenden höheren Schulen eingeführt.
Die SRDP besteht aus drei Teilen: der vorwissenschaftlichen Arbeit, den Klausurprüfungen und den mündlichen Prüfungen. Viele Schüler fragen sich: Wie oft kann man die Maturapruefung wiederholen?
Erfreulich ist, dass jedes Prüfungsgebiet nach dem ersten Versuch dreimal wiederholt werden kann. Das gilt für alle Teile der Reifeprüfung. Die SRDP hat eine modulare Struktur.
Dadurch können Kandidaten trotz negativer Leistungen in einem Bereich andere Teilprüfungen ablegen. Das bietet Flexibilität bei der Prüfungswiederholung.
Schlüsselerkenntnisse
- Die Matura in Österreich kann dreimal wiederholt werden
- SRDP besteht aus drei Säulen: vorwissenschaftliche Arbeit, Klausuren und mündliche Prüfungen
- Jedes Prüfungsgebiet kann einzeln wiederholt werden
- Negative Klausuren können durch mündliche Kompensationsprüfungen ausgeglichen werden
- Die modulare Struktur erlaubt Flexibilität bei Wiederholungen
Die österreichische Matura im Überblick
Die Matura ist der Abschluss der höheren Schulbildung in Österreich. Sie öffnet Türen für weiterführende Bildungswege und ist ein wichtiger Meilenstein. In den letzten Jahren hat die Reifeprüfung einige Änderungen erfahren.
Das 3-Säulen-Modell der Reifeprüfung
Die österreichische Matura basiert auf einem 3-Säulen-Modell:
- Vorwissenschaftliche Arbeit (VWA) oder Diplomarbeit
- Klausurprüfungen
- Mündliche Prüfungen
Dieses Modell bewertet die Leistungen der Schüler umfassend. Es berücksichtigt verschiedene Fähigkeiten und Kenntnisse.
Standardisierte kompetenzorientierte Reifeprüfung (SRDP)
Die SRDP wurde 2014/15 an AHS und 2015/16 an BHS eingeführt. Sie setzt einheitliche Standards im Gymnasiumsabschluss.
AHS-Schüler legen in Deutsch, Mathematik und einer Fremdsprache schriftliche Prüfungen ab. Dies gewährleistet eine breite Bildung in Kernfächern.
Unterschiede zwischen AHS und BHS Matura
Es gibt einige Unterschiede zwischen der AHS und BHS Matura:
- AHS-Schüler verfassen eine VWA, BHS-Schüler eine Diplomarbeit
- Die Wahlmöglichkeiten bei den Prüfungsfächern variieren
- AHS-Schüler können zwischen drei schriftlichen und drei mündlichen oder vier schriftlichen und zwei mündlichen Prüfungen wählen
Diese Flexibilität passt die Matura an die Stärken der Schüler an. Sie ermöglicht individuelle Schwerpunktsetzungen.
Die Matura zeigt die Kompetenzen der Schüler auf vielfältige Weise. Sie bereitet auf weiterführende Bildungswege vor und ist ein wichtiger Schritt.
Zulassungsvoraussetzungen zur Matura
Die Matura ist der Abschluss der Oberstufe in Österreich. Sie öffnet Türen zu Hochschulen und verbessert Karrierechancen. Für die Zulassung müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden.
Positiver Abschluss der letzten Schulstufe
Schüler müssen die letzte Schulstufe der Oberstufe erfolgreich abschließen. Dies gilt für allgemeinbildende höhere Schulen (AHS) und berufsbildende höhere Schulen (BHS).
Umgang mit negativen Noten
Bei einem „Nicht genügend“ kann eine Wiederholungsprüfung vor den Klausurarbeiten abgelegt werden. So können Schüler ihre Leistung verbessern und das Oberstufenzertifikat erlangen.
Wiederholungsprüfungen vor der Matura
Bei zwei „Nicht genügend“ müssen beide Prüfungen im Herbst bestanden werden. Nur dann ist eine Zulassung zur Matura möglich.
Berufstätige oder Personen, die ihre Matura nachholen möchten, haben verschiedene Möglichkeiten:
- Abendgymnasien bieten Kurse über etwa vier Jahre an
- Berufsbildende Abendschulen ermöglichen teilweise Fernstudien
- Kollegs an berufsbildenden höheren Schulen dienen der Weiterbildung
- Die Berufsreifeprüfung kann in 1-2 Jahren abgeschlossen werden
Diese Optionen erlauben einen flexiblen Erwerb des Oberstufenzertifikats. Sie passen sich individuellen Bedürfnissen an. Die Erfüllung der Zulassungsvoraussetzungen ist der erste Schritt zur Matura.
Wie oft darf man die Matura in Österreich wiederholen?
Österreichs Reifeprüfungsbestimmungen bieten klare Wiederholungsregeln. Schüler können ihre Maturaprüfungen mehrmals ablegen. Dies gilt, falls sie beim ersten Versuch nicht bestehen.
Maximale Anzahl der Wiederholungsversuche
In Österreich dürfen Schüler jedes Prüfungsgebiet der SRDP dreimal wiederholen. Insgesamt sind vier Versuche möglich. Dies umfasst den Erstantritt und drei Wiederholungen.
Zeitliche Abstände zwischen den Wiederholungen
Die Regelungen erlauben flexible Abstände zwischen den Prüfungen. Schüler wählen selbst, wann sie erneut antreten möchten. Es gibt vier Prüfungstermine pro Jahr.
Dies ermöglicht den Kandidaten, ihren besten Zeitpunkt zu wählen. Sie können sich optimal auf die Wiederholung vorbereiten.
Anmeldeverfahren für Wiederholungsprüfungen
Für Maturawiederholungen melden sich Kandidaten direkt an ihrer Schule an. Sie wählen den Prüfungstermin und geben die zu wiederholenden Fächer an. Die Anmeldung erfolgt für jeden Versuch separat.
Gute Vorbereitung ist trotz mehrerer Wiederholungsmöglichkeiten wichtig. Der waff bietet finanzielle Hilfe für Wiener. Bis zu 3.000 Euro sind für das Nachholen der Matura möglich.
Diese Unterstützung kann die Vorbereitung auf Wiederholungsprüfungen erleichtern. Sie bietet eine zusätzliche Chance auf Erfolg.
Klausurprüfungen und Kompensationsmöglichkeiten
Klausurprüfungen sind ein wichtiger Teil der österreichischen Matura. Schüler wählen drei oder vier Fächer aus. Deutsch, Mathe und eine Fremdsprache sind Pflicht.
Die Prüfungen sind einheitlich und zentral vorgegeben. Das sorgt für eine faire Bewertung aller Schüler.
Bei einer schlechten Note gibt es eine Chance zur Verbesserung. Die mündliche Kompensationsprüfung dauert höchstens 25 Minuten. Schüler haben 30 Minuten Zeit zur Vorbereitung.
Beim zweiten Versuch gelten besondere Regeln. Jedes Fach kann dreimal wiederholt werden. Eine rechtzeitige Anmeldung ist wichtig.
Diese Regelung gibt Schülern die Möglichkeit, sich zu verbessern. So können sie ihren Abschluss erfolgreich erreichen.
Prüfungsart | Dauer | Wiederholungsmöglichkeiten |
---|---|---|
Klausurprüfung Deutsch | 300 Minuten | 3 Wiederholungen |
Klausurprüfung Mathematik | 270 Minuten | 3 Wiederholungen |
Klausurprüfung Fremdsprache | 270 Minuten | 3 Wiederholungen |
Kompensationsprüfung | 25 Minuten | Unbegrenzt |
Ab 2024/25 gibt es neue Regeln. Die Vorwissenschaftliche Arbeit wird durch die Abschließende Arbeit ersetzt. Schüler haben dann mehr Auswahl bei den Prüfungsformaten.
Die vorwissenschaftliche Arbeit (VWA)
Die vorwissenschaftliche Arbeit ist Teil der Reifeprüfung in Österreich. Sie bildet die erste Säule der Maturaordnung. Schüler bereiten sich damit auf den Oberstufenabschluss vor.
Anforderungen an die VWA
Schüler schreiben eine eigenständige Arbeit mit maximal 60.000 Zeichen. Das Thema wird in der 7. Klasse gewählt. Bis Ende März muss es an die Schulleitung weitergeleitet werden.
Die fertige VWA ist in der ersten Woche des zweiten Semesters abzugeben. Dies geschieht in der letzten Schulstufe.
Beurteilungskriterien und Wiederholungsregeln
Für eine positive Beurteilung müssen Schüler acht Kompetenzen erfüllen. Bei negativer Bewertung kann die VWA dreimal wiederholt werden. Ein neues Thema muss dann innerhalb von vier Wochen festgelegt werden.
Die Abgabefrist für die neue VWA ist der 5. Unterrichtstag im Dezember. Dies gilt für den Fall einer Wiederholung.
Präsentation und Diskussion
Die VWA umfasst die schriftliche Arbeit, Präsentation und Diskussion. Die mündliche Komponente ist wichtig für die Gesamtbeurteilung. Schüler präsentieren und verteidigen hier ihre Erkenntnisse.
Die VWA bereitet auf wissenschaftliches Arbeiten vor. Sie fördert selbstständiges Denken und Forschen. Dies ist für den weiteren akademischen Werdegang wichtig.
Mündliche Prüfungen und deren Wiederholung
Mündliche Prüfungen sind ein wichtiger Teil der Maturapruefung in Österreich. Schüler haben verschiedene Wahlmöglichkeiten. Bei Bedarf können sie Kompensationsprüfungen ablegen.
Wahlmöglichkeiten bei mündlichen Prüfungen
Kandidaten wählen zwei oder drei mündliche Prüfungen aus verschiedenen Fächern. Die Gesamtzahl der Jahreswochenstunden muss mindestens 10 bzw. 15 Stunden betragen.
Diese Flexibilität hilft Schülern, ihre Stärken zu zeigen. Sie können sich auf Bereiche konzentrieren, die für ihre Zukunft wichtig sind. Das gilt besonders für ihre Schulbildung in Österreich.
Kompensationsprüfungen nach negativen Klausuren
Bei einer nicht bestandenen Klausur gibt es die Chance zur Kompensationsprüfung. Diese dauert höchstens 25 Minuten. Sie kann im gleichen Prüfungstermin stattfinden.
Prüfungsart | Dauer | Besonderheiten |
---|---|---|
Mündliche Prüfung | 15-30 Minuten | Wahl aus 2-3 Fächern |
Kompensationsprüfung | Max. 25 Minuten | Nach negativer Klausur |
Schriftliche Teilprüfung | 50-100 Minuten | Je nach Fach |
Schüler können in maximal zwei Fächern eine Wiederholungsprüfung machen. Das gilt für Fächer mit „Nicht Genügend“. Diese Prüfungen finden meist Anfang September statt.
Die Maturapruefung ist ein wichtiger Schritt in der österreichischen Schulbildung. Sie zeigt das Wissen und die Fähigkeiten der Schüler. Zudem öffnet sie Türen für weitere Bildungswege.
Fazit
Das österreichische Schulwesen bietet flexible Möglichkeiten für die Matura. Jedes Prüfungsgebiet kann dreimal wiederholt werden. Dies gilt für schriftliche Klausuren, mündliche Prüfungen und die vorwissenschaftliche Arbeit (VWA).
Die Matura folgt dem 3-Säulen-Modell. Schüler wählen zwischen vier schriftlichen und zwei mündlichen oder drei schriftlichen und drei mündlichen Prüfungen. Die VWA muss Anfang des zweiten Semesters als PDF hochgeladen werden.
Bei negativer Beurteilung ist ein neues Thema für den Herbsttermin zu wählen. Das Schulwesen ermöglicht Kompensationsprüfungen für negative Klausuren. Die mündlichen Prüfungen im Juni dauern je nach Fach 10 bis 20 Minuten.
Diese Struktur gibt Schülern mehrere Chancen, ihre Reifeprüfung erfolgreich abzuschließen. So können sie ihre Fähigkeiten optimal unter Beweis stellen.