Hinter den Bergen: ​​Die besten Österreichischen Phrasen, die du in Work-E-Mails verwenden kannst

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Der österreichische Dialekt bietet viele Möglichkeiten, in E-Mails für die Arbeit endlich zu sagen, was du wirklich denkst. Während auf TikTok internationale Floskeln kursieren, darf es in Österreich (wie immer) ein kleines bisschen anders sein. Einige Beispiele möchte ich dir in dieser Kolumne näher bringen.

Beginnen wir mit Ideen für sogenannte Sign-Offs, also das, was beim Namen der Person ganz unten in der Mail steht. Während “richtige Erwachsene” gerne ein mfg, glg oder lg in einer anderen Formatierung aufleuchten lassen, bleiben andere bei “beste Wünsche” oder “alles Liebe”. Hier ein paar Ideen, wie Sign-Offs deutlich kreativer und auf Österreichisch aussehen könnten. 

“I möd mi eh glei!”

Das Versprechen über die geplante Kontaktaufnahme erzeugt Hoffnung – zumindest bei den Deutschen. Denn in Österreich wissen längst alle, dass sich nach diesem Satz noch nie jemand gemeldet hat. 

 

“Ruaf ma uns boid zaum!”

Ähnlich wie Aussage eins. Verschwende deine Lebenszeit nicht mit dem Warten auf diesen Anruf. Er wird nie kommen. 

 

“Habidere!”

Ein absoluter Klassiker unter den Begrüßungen und Verabschiedungen. Ich weiß nicht warum, aber in meinem Kopf höre ich bei diesem Sign-Off gleichzeitig das Öffnen des Feierabendbiers.  

© BAM! | Johanna

“Pudel di net so auf!”

Die Aussage entkräftet im Grunde alles, was die andere Person in ihrer Mail geschrieben hat und bewahrt im besten Fall davor, dass sie es wagt, es noch einmal zu wiederholen.

 

“Des wird scho passen!”

Ich werde meine Signatur darauf anpassen. Des wird scho passen!, glg Eva Reisinger. Diese Phrase ebnet den Weg zur Wurstigkeit, die wir so dringend brauchen, um das Arbeitsleben zu ertragen. 

 

“Helf da Gott!” 

Passiv-aggressiv und katholisch, besser könnt ihr es in Österreich nicht treffen.

 

“Schau ma moi…”

Diese Aussage passt für alle, die keinen Konflikt wollen, sich aber auch auf keinen Fall mit der Anfrage / der E-Mail beschäftigen möchten.

Phrasen, die wir gerne schreiben würden, aber besser nicht sollten, sind hingegen diese:

“Geh ma net am Senkl, herst!”

Wenn wir uns ehrlich sind, ist das die E-Mail-Signatur unserer Träume. Wenn du ein besserer Mensch sein willst, sei ehrlich und füge das deinem Namen hinzu. 

 

“Rütteln Sie net am Watschenbaum!” 

Das Siezen macht die Drohung höflich und damit für alle passend, wie ernst die Lage ist. 

 

“Lassens mi anglahnt!”

Am Ende wollen wir doch alle unsere Ruhe. Vor allem ab achtzehn Uhr und am Freitag sowieso. 

 

“Geh scheißen!”

Diese Phrase erfüllt den Wunsch nach Ruhe in der radikalsten Weise. Sehr effizient, macht aber unter Umständen arbeitslos. 

 

“Check die Rechtschreibung, vom Hudeln kuman Kinder!”

Offene Kommunikation ist wichtig! 

© BAM! | Johanna

Und wer noch Inspiration für eine Abwesenheitsnotiz sucht, kann sich hier eine aussuchen – aber ohne Gewähr den Job zu behalten, versteht sich:

“Ich bin nicht erreichbar, weil das Christkind kommt. Ihre Anfrage geht sich aber eh locker aus.” 

 

“Sie schreiben mir erneut? Kommunizieren Sie gerne mit Maschinen? Haben Sie keine Hobbys?” 

 

“PS. Sowas mochn’ wir sowieso net.” 

 

“PPS. Na geh!” 

 

“PPPS. Glei spüt’s Granada.” 

 

“Danke für Ihre E-Mail, möd mi dann eh nachher glei amal!” (Du meldest dich nie wieder, versteht sich) 

© BAM! | Johanna

Das Beste an einer E-Mail ist, dass du die Reaktion am anderen Ende nicht bekommst. 

Über die Autorin, Eva

Eva Reisinger wuchs irgendwo im Nirgendwo in Oberösterreich auf. Sie war Österreichkorrespondentin für das junge Magazin des ZEIT-Verlags, kann einen Doppelliter Bier anschreien und am 14. Jänner erschien ihr erstes Buch „Was geht, Österreich?“. Sie lebt als freie Autorin in Wien.