Sex Education: Methoden zur Verhütung und zum Schutz vor sexuell übertragbaren Infektionen, die du 2023 unbedingt kennen solltest

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Die meisten empfängnisverhütenden Mittel sind auf Menschen mit Uterus ausgelegt – viele davon auf hormoneller Basis. Dass es aber weitaus mehr Optionen als Pille und Kondom gibt, haben viele nicht am Schirm. Sexualtherapeutin Magdalena Heinzl erklärt 5 Methoden, die vor ungewollten Schwangerschaften und/oder übertragbaren Krankheiten schützen:

Unsere Forschung ist eigentlich so weit, dass es bereits mehr Verhütungsmethoden für Menschen mit Penis geben könnte. Das Problem dabei ist, dass Menschen mit Penis oft abgesprochen wird, dass sie sich dafür interessieren oder dafür nichts bzw. schon gar nicht regelmäßig etwas einnehmen wollen. Das ist aber vollkommener Blödsinn. Auch für Menschen mit Penis gibt es bereits, neben dem Kondom und der Vasektomie, Methoden zur Verhütung.

Switch it up mit ‘Andro-Switch’

Ein Andro Switch ist ein Silikonring, mit dem die Hoden näher zum Körper geschoben werden. Dadurch behalten sie die Körpertemperatur und es werden eine Zeit lang keine Spermien mehr produziert. Nach 3 Monaten kann zur Kontrolle ein Spermiogramm gemacht werden, um festzustellen, ob sich etwas an der Fruchtbarkeit verändert hat. Spätestens nach 3 Monaten ist die normale Spermienqualität wieder vorhanden. 

 

Das Lecktuch:

Mit einem dünnen Tuch aus Plastik, das du über die Vulva legst, verhinderst du beim Oralverkehr den Kontakt mit Körperflüssigkeiten und schützt dich dadurch vor sexuell übertragbaren Krankheiten. Better safe than sorry gilt also auch bei Cunnilingus. 

© Bam! | Johanna

Das Femidom:

Ja, es gibt auch eine Art Kondom für Menschen mit Uterus. Das Femidom sitzt nach innen gestülpt in der Vagina und verhindert somit den Eintritt von Spermien durch den Muttermund in die Gebärmutter.

 

Das Diaphragma:

Vielleicht etwas weniger überraschend, aber hier verhütest du durch eine spermienabtötende Creme, die du auf eine Silikonkappe aufträgst und anschließend in die Scheide einführst.

 

Die Potiokappe:

Durch eine relativ kleine, kappenartige Form, die du über die Vagina einführst, verschließt du den Muttermund und schütz dich vor einer potenziellen Schwangerschaft. 

© Bam! | Johanna

Sei dir bewusst, dass egal, ob du ein Mensch mit oder ohne Penis bist, die Verantwortung der Verhütung immer zumindest zwei Personen tragen: Du und deine Sexualpartner*innen. Solltest du dich jetzt ertappt fühlen, dann frag doch einfach mal nach, wie es mit der aktuellen Verhütungsmethode läuft und ob du etwas tun kannst.