Warum Pflanzen die neuen Haustiere sind und was Instagram damit zu tun hat

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Bist du auch schon eine #crazyplantmom oder ein #crazyplantdad? Sammelst du Pflanzen wie früher Pokémon-Karten und kümmerst dich um sie, als wären sie deine Haustiere? Dann bist du offenbar auch dem aktuellen Pflanzen-Hype verfallen. Doch warum fahren wir momentan so auf Pflanzen ab und welche sind die beliebtesten unter ihnen? Wir sind der Sache mal auf den Grund gegangen.

Während Pflanzen (und das am Leben halten dieser) früher eher die Sache deiner Mutter waren, sind sie heute auch bei dir und vielen anderen Millennials und Gen Zers beliebt. Pflanzen haben in den sozialen Netzwerken eine Fangemeinde, die sich über Pflegetipps austauscht, die seltensten Arten “swapped” und in der überhaupt jede*r einen grünen Daumen zu haben scheint. Doch wie kam es vom verstaubten Oma-Image zu einem der beliebtesten Hobbys unserer Zeit?

© Brina Blum | Unsplash

Wenn du deine Pflanze am Leben hältst, hast du dein Leben im Griff

Eine Pflanze fühlt sich fast an wie ein Haustier, ist nur (meistens) um einiges pflegeleichter und muss vor allem nicht um sechs in der Früh raus. Bingo! Eine Pflanze erfüllt somit unseren Wunsch, sich um etwas zu kümmern, bringt aber gleichzeitig nicht zu viele Verpflichtungen mit sich und lässt uns genug Freiraum. Schließlich kann man die meisten Pflanzen gut und gerne auch mal ein paar Tage alleine lassen. Das kommt unserer Generation, die sich nur mehr ungerne festlegt und dafür umso lieber ihre Unabhängigkeit zelebriert, sehr zugute. 

Außerdem verschönern Pflanzen unser Zuhause, geben uns ein Gefühl von Geborgenheit und vermitteln uns, dass wir unser Leben voll im Griff haben. Dein Ficus überlebt schon ein volles Jahr? Hut ab, das hast du gut gemacht! Die Euphorie, die in dir hochsteigt, wenn er plötzlich ein neues Blatt oder einen neuen Trieb bekommt, ist dann nur das I-Tüpfelchen, fühlt sich manchmal aber sogar besser an als eine durchtanzte Partynacht. 

© Brina Blum | Unsplash

Apropos Partynacht: Pflanzen entschleunigen unser sonst so schnelles Leben. Sie brauchen Zeit, um zu wachsen und zwingen uns, geduldig zu sein und auch mal runterzukommen. Und das ist etwas, das wir vielleicht verlernt haben, uns unterbewusst aber doch irgendwie zurück wünschen. Ein bisschen zumindest.

#Plantporn auf Instagram

Doch nichts ohne Hintergedanken. Schließlich bringt dir die schönste Pflanze, die du seit Monaten hegst und pflegst, nichts, wenn sie nicht auch die Welt da draußen sieht (und liked).

© Sven Brandsma | Unsplash

Es gibt natürlich einige auf Instagram gern gesehene und gepostete Pflanzenarten, die Stars unter den grünen Gefährt*innen, der ultimative #plantporn. Alles mit ungewöhnlichen Farben, Mustern und Formen (und kompliziert klingenden Namen) kommt außerordentlich gut an (macht sich auf Fotos schließlich auch am besten). Deine Kokospalme von Ikea von vor drei Jahren kann da leider nicht mehr mithalten, sorry. Monsteras, Sukkulenten und Calatheas sind jetzt der neue Trend, der unsere Wohnzimmer beherrscht.  

Die beliebstesten #plantporn Stars auf Instagram sind unter anderem folgende:

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1. Monstera deliciosa aka Köstliches Fensterblatt

@ Severin Candrian | Unsplash

 2. Epipremnum pinnatum aka Efeutute

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3. Ficus elastica aka Gummibaum

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4. Pilea peperomioides aka Chinesischer Geldbaum oder Ufopflanze

© Severin Candrian | Unsplash

5. Begonia maculata aka Forellenbegonie

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6. Sansevieria aka Bogenhanf

Durch die permanente Präsenz auf Social Media und die Glorifizierung des #plantlife ist es fast gar nicht mehr möglich, sich diesem Hype zu entziehen. Die Pop-up Pflanzenmärkte, die in jeder größeren Stadt plötzlich fast monatlich aus dem Boden schießen und ebenfalls von allen Instagram-Aficionados besucht und promotet werden, tragen zusätzlich dazu bei, sich widerstandslos anzuschließen. Man kann also fast gar nicht anders… und will es – aus oben genannten Gründen – irgendwie auch nicht.

Ob du nun auch auf den Pflanzenzug aufgesprungen bist oder nicht, Fakt ist, dass Pflanzen immer mehr Millennial und Gen Z Haushalte schmücken und einen Trend darstellen, der uns sobald wohl auch nicht mehr verlassen wird. Gerade jetzt, wo wir viel mehr Zeit als gewohnt drinnen verbringen und ein paar grüne Akzente unsere Stimmung definitiv aufhellen. 

Über Nadine

Laut Verwandten und Bekannten die wienerischste Salzburgerin, die es gibt. Zwar nicht immer grantig, dafür aber immer hungrig, ist sie seit einiger Zeit als freiberufliche Redakteurin für verschiedene Magazine tätig. Abseits des Schreibtisches findet man sie in den Bergen, im Wald oder in Portugal, und das nie ohne Kamera.