17 interessante Fakten zur Geschichte der Pride, die du vielleicht noch nicht kennst

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Juni ist Pride Month. Wir sind anlässlich dazu ein wenig in die Geschichte der Pride-Bewegung in Österreich und weltweit eingetaucht. Wo hat die Pride eigentlich ihren Ursprung, wie hat sie sich über die Jahre zu dem entwickelt, was sie heute ist und welche wichtigen Ereignisse prägen diese Entwicklung? Wir haben dazu die wichtigsten Fakten für dich zusammengefasst. 

28. Juni 1969: Im New Yorker Viertel Greenwich Village fanden immer wieder gewaltsame Razzien der Polizei in Bars mit homo- und transsexuellem Publikum statt, so auch im Stonewall Inn in der Christopher Street. Besonders angegriffen wurden afro- und lateinamerikanische Dragqueens und transsexuelle Menschen. Am 28. Juni wehrten sich die Betroffenen verstärkt gegen diese Gewalt, was schließlich zu mehrtägigen Straßenschlachten mit der Polizei führte.


29. Juni 1970: In New York wird zum Gedenken des Aufstands vom Vorjahr ein Straßenumzug abgehalten, der seither jedes Jahr am letzten Samstag im Juni, dem Christopher Street Liberation Day, stattfindet. Dies wird oftmals als die erste Pride Parade bezeichnet. Damit begann in den USA die Tradition des Straßenumzugs als Zeichen für Sichtbarkeit und Demonstration für die Rechte der LGBTIQ+ Bewegung, die schließlich auch nach Europa und in den Rest der Welt überschwappt.


1971: Paragraph 129 des österreichischen Gesetzbuches, der Beziehungen zwischen Personen gleichen Geschlechts verbietet, wird gestrichen.

© Mika Mahringer | Vienna Würstelstand

30. Juni 1979: Es ist der 10. Jahrestag des Stonewall-Aufstandes und zugleich der erste Christopher Street Straßenzug in Berlin. Dieser wurde durch in Berliner Bars zur Subkultur und Szene verteilten Flugblättern organisiert. Schließlich zogen rund 500 Leute über den Kurfürstendamm mit Transparenten und Megafonen.


1. Jänner 1982:
Zwei Aktivisten der Homosexuellenbewegung rennen nackt auf die Bühne des Neujahrskonzerts und fordern mit einem Plakat „Menschenrechte für Schwule“.


23. Juni 1984:
Im Rahmen der “Warmen Woche” zog die erste Wiener Gay-Pride-Demo in kleinem Rahmen durch die Innenstadt.

© BAM! | Maria Gladitsch

26. Juni 1996: Die erste Regenbogenparade Österreichs, organisiert vom Österreichischen Lesben- und Schwulenforum, findet statt. Gerechnet wurde mit einer Teilnahme von vielleicht 5.000 Menschen, tatsächlich zogen schließlich 25.000 Teilnehmer*innen und Schaulustige die Wiener Ringstraße entlang. Übrigens, das erste und einzige mal in Fahrtrichtung. Es sollte keine klassische Demonstration sein, sondern einer Party gleichen, die die Vielfalt feiert anstatt sie zu verstecken.


1998:
Die Stadt Wien bekennt sich zu einer lesben- und schwulenfreundlichen Politik. Im gleichen Jahr wird auch die „Wiener Antidiskriminierungsstelle für gleichgeschlechtliche und transgender Lebensweisen“. gegründet.


2001:
Wien ist erstmals Standort der EuroPride, einer großen paneuropäischen Pride-Veranstaltung. Die Wiener Linien beflaggen erstmals die Straßenbahnen mit der Regenbogenfahne. Finanzieren mussten das damals allerdings Spender*innen, die jeweils eine der Linien “kaufen” konnten.

© Mika Mahringer | Vienna Würstelstand

2003: Der Paragraph 209 wird abgeschafft und somit fällt die letzte strafrechtliche Bestimmung gegen männliche Homosexuelle in Österreich.


2004:
Im Jahr 2004 wird die Regenbogenparade erstmals von der Stadt Wien unterstützt. Im selben Jahr wird die Diskriminierung von Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung im Zuge der EU-Diskriminierungsvorschriften verboten.


2005:
In diesem Jahr erfolgt die Anerkennung Homosexueller als Opfer des Nationalsozialismus.


2014:
Seit diesem Jahr findet in Graz jährlich jeden letzten Samstag in Juni eine Parade statt, die gemeinsam mit den queeren Referaten der Grazer Hochschulen veranstaltet wird.

© Marilyn Magoo

1. Jänner 2019: Ab diesem Tag wird die Ehe auch für gleichgeschlechtliche Paare in Österreich ermöglicht


Juni 2019: Wien ist erneut Host der EuroPride. Dieses Jahr schreibt Geschichte für die Veranstaltung, denn erstmals trat auch ein amtierendes Staatsoberhaupt, Bundespräsident Alexander Van der Bellen, auf und spricht sich für die Rechte der LGBTIQ-Gemeinschaft aus.


Juni 2020:
Aufgrund der Covid-19 Pandemie wird die Regenbogenparade abgesagt. Stattdessen findet am 13. Juni 2020 die “Fensterlparade” statt, bei der sich Teilnehmer*innen durch das Aushängen von Regenbogenfahnen in ihren Fenstern sichtbar machten.

© BAM! | Christina Eckerstorfer

27. Juni 2020: Pride-Organisationen aus aller Welt feiern Global Pride, und zwar offline und online unter Einhaltung der Covid-19-Sicherheitsmaßnahmen. In Wien wird eine gänzlich motorisierte Pride-Demonstration entlang der Wiener Ringstraße stattfinden, der Regenbogen-Corso.

© Mika Mahringer | Vienna Würstelstand