Catching Light: Durch die Linse mit Katzengras.shinken

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Von Fotos fasziniert, scrollen wir jeden Tag durch Instagram und bewundern unter den vielen “Spaßfotos” unserer Freund*innen auch immer öfters die Kunst von Fotograf*innen. Was den Künstler*innen mit der Linse dabei durch den Kopf geht und wie sie es schaffen, die Emotionen und oft sogar die Identität ihrer Talents einzufangen, hab ich Fotograf Shin Kim, der auf Instagram Katzengras.shinken heißt, gefragt:

ACHTUNG! Jetzt folgen 11 Fotografien, die dich umhauen werden: In dieser Fotostrecke zeigt Shin, wie eben Licht und Emotion zusammenspielen. Du wirst sehen, warum sich durch Kleinigkeiten die Identität seiner Models ändert und warum er selbst behauptet, dass Shinenrgy (Shin + Energie) ihn ausmacht.

© katzengras.shinken

Welche Emotionen willst du mit deinen Fotos einfangen?

Am liebsten fange ich einzigartige Momente von Glück und Freude ein. Mein Motto ist nicht ohne Grund „Catching light”. Jedoch versuche ich auch Momente von Schmerz und Trauer in Bildern umzusetzen.

Was sagen deine Fotos über die Menschen vor der Linse aus?

Ich reflektierte nur ihre Energie und versuche sie in Szene zu setzen. Was es dann über die Person aussagt, muss jede*r Betrachter*in für sich herausfinden. 

 

© katzengras.shinken

Was sagen deine Fotos über dich aus?

Einerseits zeigen sie nur, wo ich bin und was ich mache. Ich zeige also die Welt aus meiner Sicht in meinen Brennweiten. Andererseits spiegeln sie auch meine Emotionen. Vor allem bei meinen „Street photography“ Sessions spiegeln meine Fotos wider, wie ich mich fühle. 

© katzengras.shinken
© katzengras.shinken

Mehr als nur ein Foto: Wie erreichst du, dass du nicht nur eine Person fotografierst, sondern damit auch deren Identität und Charakter einfängst?

Das Wichtigste in dem Ganzen ist Empathie und ein Gespür für den Moment. Ich bin der Meinung, dass in jedem/jeder von uns eine kleine Sonne scheint, aber unsere Gedanken diese wie Wolken verdeckt. Es braucht eben diese Empathie, diese Sonne hinter den Wolken zu spüren und Feingefühl, um den Bruch der Wolken zu erkennen und das Licht einzufangen.

Wie wählst du deine Models aus?

Je nachdem, was für einen Auftrag ich habe, versuche ich passend zum Thema ein Model zu finden. Dabei beginnen meine Recherchen auf sozialen Medien. Dort scrolle ich mich meistens bei meinen Wiener Fotografie-Kolleg*innen durch und schau, wer passen würde. Im Grunde genommen ist es aber Bauchgefühl. 

© katzengras.shinken

Stellst du dir schon vor dem Shoot vor, wie das fertige Foto aussehen könnte? 

Im Vorhinein zu wissen, wie das fertige Produkt aussehen könnte (oder sollte), ist sehr vorteilhaft, aber nicht immer möglich. Ich versuche es mir so gut wie möglich vorzustellen, damit ich weiß, was ich so alles für den Shoot brauchen werde. Lichter, Blumen, Spiegel etc.

© katzengras.shinken

Und passiert es, dass die Menschen dein Konzept nicht umsetzen können?

Klar passiert es, dass Models oder Helfer*innen nicht immer alles auf Anhieb verstehen oder umsetzen können. Aber das liegt daran, dass ich die Ideen in meinem Kopf nicht ganz so gut in Worte fassen kann. Wenn ich merke, dass es bei der Umsetzung hapert, dann versuche ich sie in kleine Häppchen aufzuteilen, um mich so dem gewünschten Produkt anzunähern.

© katzengras.shinken
© katzengras.shinken

Was siehst du hinter der Kamera, was die Menschen vor der Linse nicht sehen?

Wie bezaubernd sie doch sind! 

Verändert die Komposition die Wahrnehmung deiner Bilder? 

Ja! Zum Beispiel kann man mit geschicktem Anwenden von Perspektiven etwas größer oder kleiner wirken lassen. 

© katzengras.shinken

Spielst du mit Licht und Schatten, um den Personen auf deinen Fotos mehr Charakter zu verleihen?

Ich liebe es, mit Lichter und Schatten zu spielen. Gut gesetztes Licht macht zu 100% ein gutes Foto aus und das geschickte Anwenden von Schatten gibt dem Bild noch eine gewisse Dynamik.

Wie spielt deine Technik mit, um die Identität und die Persönlichkeit herauszustreichen?

Enthusiastisch, empathisch und immer mit einem Lächeln mitten im Geschehen. Das macht mich eben auch aus, die Shinergy!

© katzengras.shinken

Und welche Emotionen willst du, dass Menschen haben, wenn sie deine Fotos anschauen?

Dankbarkeit, Liebe, Neugierde und zu guter Letzt die Freude.

© katzengras.shinken

Über Katzengras.shinken:

Shin Kim wurde 1999 in Korea geboren und ist 2002 nach Österreich gezogen. Auf Instagram veröffentlicht er unter katzengras.shinken seine Fotografien. Wenn er nicht gerade am Shooten ist, dann verbringt er seine Zeit beim Skaten.

Über Lena

Die Kärntnerin mit Chicago-Big-City-Life-Wurzeln ist immer auf der Suche nach interessanten Geschichten und Menschen. Hat es vom Politikwissenschaftsstudium über die Print-Redaktion und der Liebe zu Online-Formaten und kreativem Schreiben zu BAM! verschlagen.