Warum du mit NFT-Kunst in Österreich (noch) nicht reich wirst, aber du dich trotzdem damit beschäftigen sollst

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NFTs (Non-Fungible Token) sind gekommen, um zu bleiben. Die Erstellung von NFTs ist nicht nur Unternehmen oder Superstars vorbehalten. In Österreich erscheinen ganz langsam die ersten NFTs. Wir haben das Krypto-Kollektiv VRON so einiges zum Thema gefragt, unter anderem auch, ob man in Österreich mit NFTs reich werden kann. Die kurze Antwort: Nein. Doch warum es sich trotzdem lohnt, sich mit NFTs zu beschäftigen und was du wissen musst, um dein eigenes NFT zu erschaffen, erklären uns die Profis. 

 

Für Anfänger*innen: Wie startet man in Österreich mit einem NFT-Kunstprojekt? 

 

1. Die unterschiedlichen Blockchains und Plattformen mit all ihren Vor- und Nachteilen ansehen und die Lösung wählen, die deine jeweiligen Bedürfnisse abdeckt.

 

2. Recherche, Recherche, Recherche.

 

3. Mit Blockchains und NFTs experimentieren. 

 

4. Krypto-Wallet, Twitter- und Discord-Account anlegen und von Facebook und Instagram abmelden, um nicht durch sinnlose Zeitfresser abgelenkt zu sein. 

 

5. Keine hohen Erwartungen in Bezug auf hohe Verkäufe haben, sondern die Aufmerksamkeit lieber in eine ausführliche Recherche über die Blockchain Technologie und die darin verankerten Grundgedanken legen. 

Wenn man noch kein Geld damit verdienen kann, warum sollten Künstler*innen aus Österreich sich eurer Meinung nach mit NFTs beschäftigen?

Das tolle an der Blockchain ist ja, dass sie ein öffentliches Netzwerk ist. Somit kann jede*r, der*die ein Krypto-Wallet und passende Krypto-Münzen besitzt, auch ein NFT auf der Blockchain erstellen. Die Erstellung von NFTs ist also nicht nur Unternehmen oder Superstars vorbehalten. 

 

© CryptoWiener

Braucht man, um sein eigenes NFT zu erstellen, eine (bekannte) Plattform?  

Da die Krypto-Kunstszene eine noch sehr junge Szene ist, gibt es auch noch nicht viele stark etablierte Galerien. Die Plattformen wie SuperRare, KnownOrigin, oder der Marktplatz Opensea haben die NFT-Szene mitaufgebaut und es kann durchaus hilfreich sein, seine Werke über eine dieser Galerien zu erstellen. Aber grundsätzlich hat jede*r die gleiche Chance, eine erfolgreiche NFT Kollektion auch ohne der Bekanntheit einer großen Galerie bzw. Plattform zu kreieren. 

 

Wovor schrecken die meisten Menschen zurück, wenn sie “NFT-Kunst” hören? 

Für viele Menschen ist es nicht so leicht zu verstehen, dass digitale Inhalte durch NFTs plötzlich einen Wert besitzen können. Digitale Inhalte gelten ja als quasi wertlos, da man sie ohne großen Aufwand endlos vervielfältigen kann.

© CryptoWiener

Und wie viel ist eurer Meinung nach ein NFT wert? 

Man liest in vielen Medien und auf Social Media von irrwitzigen Beträgen, die für einzelne NFTs gezahlt werden. Einige glauben daraufhin, dass jede*r mit NFTs “Geld machen“ wird oder jedes NFT automatisch viel wert ist. Das ist aber nicht so. Im Prinzip verleiht der*die erste*r Sammler*in eines NFTs diesem seinen Wert. 

 

Ändert sich durch digitale Kunst die Form von analoger Kunst?

Das ist eine sehr breit zu beantwortende Frage. Grundsätzlich ergänzt das neue Medium NFT und Blockchainkunst die bereits bestehende Kunstwelt. Durch den Aufschwung der NFTs und deren neue Möglichkeiten speziell für digitale Künstler*innen, werden wir hier auf jeden Fall auch neue Formen der Kunst sehen, die um die NFTs und Blockchain entstehen. 

 

Wie wird sich die Lage 2022 rund um NFTs eurer Meinung nach in Österreich entwickeln?

Das ist ein bisschen wie eine Wettervorhersage. Unserer Meinung nach stehen aber alle Anzeichen auf Grün, dass die Durchdringung von NFT Sammler*innen in Österreich in den nächsten Jahren steigen wird. Blockchain und NFTs sind gekommen, um zu bleiben. Wer sich nicht ab heute mit diesen Themen befasst, wird später extrem viel nachlesen und nachholen müssen.

 

© CryptoWiener

Und welche Ziele habt ihr euch für die nächsten 5 Jahre gesetzt?

Das aktuell größte Projekt ist unsere „Pixels“ by CryptoWiener Ausstellung, die diesen Sommer von Juni bis September im OK Museum in Linz stattfindet und eine Brücke vom Metaverse in die reale Welt und zurück schlägt. Danach planen wir eine Tour mit dieser Ausstellung und arbeiten darüber hinaus intensiv an einigen neuen Projekten, die die NFT und Cryptokunst Szene unterhalten werden.

 

VRON ist ein Kollektiv, bestehend aus sechs Künstler*innen, das sich mit der Verknüpfung von digitaler Kunst und Kultur mit der Blockchain Technologie auseinandersetzt. 2018 haben sie aus Spaß mit einem Wiener-Mundart Projekt gestartet, um die Österreichische und Wiener Kultur und den Schmäh unserer Kunst auf der Blockchain zu verewigen. Reich sind aber die Künstler*innen hinter CryptoWiener noch nicht geworden: “Von Cryptos oder den Verkäufen unserer NFTs können wir nicht leben.”