6. Ein nachhaltiges Leben führen ist teuer. Nein!
Second Hand und bewusstes Konsumieren sind hier die Stichwörter. Ob Kleidung oder Möbel, kaufst du aus zweiter Hand, ist es nicht nur billiger, sondern auch am nachhaltigsten.
Dass Bio-Lebensmittel generell teurer sind, lässt sich schwer leugnen. Man kann aber auch mit begrenzten Mitteln Prioritäten setzen: Statt für fünf Packungen Chips und den billigen Käse, könntest du dich ja auch für eine Chipspackung und den Bio-Käse entscheiden. So kommst du auf den gleichen Preis, gewinnst aber Karma-Punkte.
7. Bio-Plastik ist gut für die Umwelt. Jein!
Bioplastik ist zunächst mal ein Überbegriff für Biokunststoffe, die aus Rohstoffen bestehen, die in der industriellen Landwirtschaft gewonnen werden. Es kann aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt und biologisch abbaubar sein oder sich in einer Schnittmenge aus beidem bewegen – oder eben auch nicht. Das heißt mit Bio muss das Bio-Plastik rein gar nicht in Zusammenhang stehen. Das ist nicht nur irreführend, sondern fördert auch unsere Wegwerfkultur.
8. Es gibt nachhaltiges Palmöl. Nein!
Das Problem ist zunächst nicht das Palmöl an sich, sondern die riesengroße Nachfrage. Weil immer mehr immer schneller und immer billiger angebaut werden muss, wird der Regenwald abgeholzt und somit eines unserer wichtigsten Ökosysteme zerstört.
Ein Versuch den Ölpalmen-Anbau nachhaltiger zu gestalten, war die Gründung des Round Table on Sustainable Palmoil (RTSP). Allerdings heißt Nachhaltigkeit im Namen noch lange nicht Nachhaltigkeit in der Umsetzung: Regenwaldrodung, Landraub, Menschenrechtsverletzung und Monokulturen gehen trotz RTSP-Label unvermindert weiter. Hinter der Organisation stehen übrigens Großkonzerne und der WWF.