Beschreibe dein Schuljahr 2020 in 3 Worten:
Unerwartet, kurz, traurig
Wie fühlt es sich für dich an, die Matura nicht wie geplant zu machen?
Auf der einen Seite wird uns eine große Angst genommen, nämlich die, ohne ausreichende Vorbereitung und unter erschwerten Bedingungen maturieren zu müssen. Auf der anderen Seite gibt es auch Nachteile, die einige Schülerinnen und Schüler darin sehen. Viele in meinem Umkreis haben es, um ehrlich zu sein, im ersten Semester ein wenig schleifen lassen, in dem Wissen, bei der Matura und im zweiten Semester wieder Gas geben zu können. Nachdem allerdings die Wintersemesternote zu einem wichtigen Teil der Benotung geworden ist, kommt es zu einzelnen Noten, die wesentlich schlechter sind als die Leistung, die sonst erbracht wurde. Natürlich sind sie irgendwo selbst schuld, aber dennoch ist das sehr bedrückend.
Wenn du jetzt über deine Zukunft nachdenkst, wie fühlst du dich dabei?
Klar, ein wenig Angst herrscht schon, dass wir in Zukunft Nachteile aus dem Ganzen ziehen könnten. Die Branche, in der ich anstrebe zu arbeiten, halte ich allerdings für wenig durch diese Pandemie gefährdet. Das, was mich am meisten bedrückt, ist die Tatsache, dass in der Musik-Veranstaltungs-Branche, in der ich neben der Schule tätig bin, momentan alles still steht. Interessante Erfahrungen und neue, vielleicht prägende Erlebnisse, die ich heuer gesammelt hätte, fallen weg.
Was geht dir durch den Kopf bezüglich der momentanen wirtschaftlichen Lage und der aktuellen (deiner künftigen) Jobsituation?
Die Lage ist sehr ernst. Ich persönlich bin der Überzeugung, dass wirtschaftliche Probleme oder sogar eine wirtschaftliche Krise auf uns zukommen werden. Es ist schwer, eine Balance zu halten zwischen „Shutdown“ und einem damit verbundenen gesundheitlichen Schutz der Bevölkerung und dem Relaunch der Wirtschaft, um Unternehmen und Arbeitsplätze zu retten.
Wie geht es dir damit, dass dein Jahrgang als „Corona-Jahrgang” bezeichnet wird und immer wieder die Rede davon ist, dass ihr die Matura „geschenkt” bekommt?
Das ist für mich tatsächlich ein heikles Thema. Ich verstehe den Unmut der Jüngeren oder Älteren, die eine „normale“ Matura schreiben oder geschrieben haben. Ich entgegne diesem Unmut aber immer mit dem Argument, dass wir natürlich in weniger Fächern geprüft werden, wir allerdings schlechtere Rahmenbedingungen erfahren und uns sehr viel genommen wird. Wir haben keinen Abschlussball, keine Maturareise, keinen Maturastreich, alles Dinge auf die ich mich seit Beginn meiner Schulzeit gefreut habe. Natürlich gewichtet das jeder anders, ich persönlich würde aber lieber eine „normale“ Matura schreiben, um dafür diese tollen Momente erleben zu dürfen.
Zeig uns dein bestes Corona-Meme: