Wie ist es, seine Eltern finanziell unterstützen zu müssen

  • Lesedauer: 1 Minute

Berfin Marx hat mit drei Personen gesprochen, die ihre Eltern finanziell unterstützen und von ihren Erfahrungen erzählen. Wir wollen ihre Geschichten teilen, damit sich keine*r dafür schämen muss, wenn er*sie den Eltern bei den Finanzen unter die Arme greift: 

 

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Wenn der eigene Vater in Konkurs geht

Valentina hat schon als Kind mitbekommen, dass ihre Familie finanzielle Schwierigkeiten hat. Sie musste schon im Teenie-Alter die Finanzen ihrer Eltern regeln, da ihr Vater nicht mit Geld umgehen konnte und seine Firma in Konkurs ging. Sie hat jahrelang gearbeitet, gespart und sich den Umgang mit Geld selbst erlernt. Mit 17 musste sie ihrer Mutter dann 10.000 € borgen, damit sie diverse Kredite zurückzahlen konnte. 

 

Valentina hat mit niemandem darüber gesprochen, da sie sich dafür geschämt hat, genauso wie ihre Mutter. Die hatte immer Angst, dass jemand etwas über ihre Geldnot erfahren könnte.

Edited by BAM! Johanna

Wenn man in Armut aufwächst

Die Mutter von Alice ist in Armut aufgewachsen und hatte daher immer Sorgen um Geld. Sie wohnt in der Schweiz, wo die Lebenskosten sehr hoch sind. Alice schickt seit einem Jahr regelmäßig Geld – und sie macht das gerne. Schon ihre Mutter musste ihre Großmutter finanziell unterstützen. Alice führt diesen Kreislauf weiter. Für sie ist das ein Zeichen von Wertschätzung und Dankbarkeit.

Wenn die Eltern arbeitslos sind

Aminas Mutter ist arbeitslos. Deswegen übernimmt Amina schon seit Jahren öfter ihre Miete, Handyrechnungen oder Lebensmittelkosten. Ihre Mutter möchte oft ihre finanziellen Probleme nicht zugeben, selbst wenn sie wirklich knapp bei Kasse ist. Amina drückt ihr dann 50 € in die Hand. Sie macht das gerne, denn es sind ihre Eltern, zu denen sie eine gute Beziehung hat. Sie möchte sich auf diese Weise für den Support ihrer Eltern bedanken.

Edited by BAM! Johanna

Warum Kinder ihre Eltern finanziell unterstützen, hat sehr verschiedene Gründe und löst verschiedene Emotionen aus. Obwohl diese Situation häufiger vorkommt, als man sich vielleicht denken würde, ist dieses Thema noch immer mit sehr viel Stigma und Scham behaftet. Wir wollen mit diesen Erfahrungen einen kleinen Beitrag zum Brechen der Stille beitragen. 

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Über Berfin

Berfin Marx studiert Politikwissenschaften. Auf ihrem IG-Account @berfin.marx schafft sie einen Safe Space, bei dem sie über Rassismus, intersektionalen Feminismus und Klassenbewusstsein aufklärt und andere Menschen dazu inspiriert, sich zu engagieren oder einfach nur ihren Wissenshorizont zu erweitern.