Die Erinnerungen der Österreicher*innen zum ersten Schultag, die auch du vielleicht teilst

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Wir haben gerade unseren Podcast „Und, wie woas?“, bei dem es um das Aufwachsen in Österreich geht, veröffentlicht. Das war uns ein Anlass,  ein paar Österreicher*innen aus unterschiedlichen Bundesländern und Generationen zu fragen, wie denn der erste Schultag bei ihnen so „woa“. Das ist dabei rausgekommen:

Silvia // 57 // Salzburg

„Ich hatte zu meinem ersten Schultag eine schöne rote Schultasche bekommen. Außerdem habe ich mich geärgert, dass ich die strenge Lehrerin und nicht die junge, nette bekommen hab.“

via Unsplash | Clem Onojeghuo

Venus // 22 // Wien

„Meine ersten Erinnerungen an den Schulanfang waren meistens immer zweigeteilt. Ich war zwar aufgeregt und glücklich meine Schulkameraden wieder zu sehen, gleichzeitig war ich etwas nervös, da ich nicht wusste, was das nächste Schuljahr bringen wird.“

 

Josef // 63 // Kärnten

“In dunkler Erinnerung ist mir geblieben, dass das Zubinden der Schnürsenkel zu einer Masche bei einigen von uns gleich am Ende des ersten Schultages offenbar eine (heute würde man wohl sagen) „Challenge“ war und wir uns genierten, weil die Frau Lehrerin uns beim Zubinden helfen musste. Die Erklärung dafür: Wir Buben sind im Sommer natürlich alle barfuß oder mit Sandalen gelaufen. Für den Schulanfang gab es dann erstmals richtige Schuhe, die man zubinden musste. Dass so eine Masche dann gar nicht so einfach hinzukriegen war, wurde uns dann erst bewusst, als wir das alleine in der Schuhgarderobe erledigen sollten. Schuhe zuzubinden war also das Erste, was ich in der Schule richtig gelernt habe.”

via Unsplash | zan

Johnson // 24 // Wien

„Es war eine Mischung aus Freude und Trauer. Ich habe mich zwar gefreut wieder meine Klassenkameraden zu sehen, war aber traurig, dass die Ferien vorbei waren.“

Anita // 25 // Kärnten

„Den ersten Schultag nach den Sommerferien hab ich gar nicht gefeiert, ich hab mir immer in der Woche vor Schulbeginn Strategien überlegt, wie ich dem Marcel aus dem Weg gehen kann. Der hat die ganze Klasse erpresst und Jausengeld und Jause geklaut, er war mit spitzen Bleistiften und zugeschnittenen Linealen bewaffnet. Die Lehrer*innen sind da erst in der 3. Klasse draufgekommen.“

via Unsplash | Caroline Attwood

Julia // 26 // Kärnten

„Ich kann mich an meine mega große Schultüte erinnern (ja, ich war verwöhnt, haha) aber sonst eigentlich an nichts. Nur an ein Foto vor der Schule mit der eben genannten Schultüte und meinem damaligen besten Freund.“

Christina // 28 // Oberösterreich

„Bei uns mussten alle Eltern uns Kinder zum ersten Tag begleiten und durften quasi den Tag mit uns erleben. Ich hab’ mich in die zweite Reihe gesetzt (“In der ersten Reihe sitzen die Streber” meinten meine Geschwister zu mir) und den Platz neben mir für meine beste Kindergartenfreundin reserviert (die übrigens fast zu spät gekommen ist…). Nach einer kleinen Vorstellungsrunde mussten wir Kids dann auch in einen Nebenraum gehen, während unsere Eltern vermutlich super wichtige Dinge mit der Klassenlehrerin zu besprechen hatten. In der Zwischenzeit haben wir mit einer anderen Lehrerin dann gleich ein Lied einstudiert, das wir danach sofort unseren Eltern vorgesungen haben – also ging es wirklich ab Tag eins mit dem Unterricht und Auswendig lernen los.“

via Unsplash | Joshua Hoehne

Franz // 57 // Niederösterreich

„Ich stand damals bei uns im alten Haus im Innenhof vor dem Brunnen mit Anzug und Schultüte und bin dann die paar Straßen in die Schule marschiert.“

 

Eva // 24 // Steiermark

„An meinem ersten Schultag in der Hauptschule war ich richtig nervös, weil ich davor nur in einer winzigen Volksschule war, in einem Dorf, wo jeder jeden kennt. Als ich dann schon fast am Schulhof der neuen Schule angekommen war, kam mir ein älterer Schüler entgegen und ich begrüßte ihn mit einem ganz freundlichen “Hallo!” (so wie man es im Dorf und in der kleinen Volksschule eben machte). Zurückbekommen habe ich nur einen sehr irritierten Blick und keine Begrüßung.“

via Unsplash | Jon Tyson

Nadine // 27 // Salzburg

„An meinem ersten Schultag sind meine Eltern und Großeltern mit mir zu Fuß zur Schule gegangen. Ich habe eine große Felix-Schultüte mit allerlei tollen Sachen bekommen und mich dann im Klassenraum neben meine damals beste Freundin gesetzt. Das war ein sehr aufregender Tag für mich.“

Madlene // 24 // Oberösterreich

„Am Vortag vor meinem ersten Schultag habe ich eine Diddlina Schultüte bekommen, mit Stiften und so. Die hab ich dann gleich sofort einordnen müssen in mein neues Federpenal. Meine Klassenlehrerin hatte den selben Namen wie ich, das war halt schon sehr cool. Wir haben auch alle eine kleine Schultüte mit Süßigkeiten bekommen, da hab ich mich dann sofort wohlgefühlt. Nach der Volksschule bin ich in einem Stift in die Schule gegangen – man hat sich super schön anziehen müssen – Kirche gehen war auch Pflicht, es war sehr formell alles.“

via Unsplash | Markus Spiske

Philipp // 29 // Steiermark

„Ich kann mich noch ziemlich gut an meinen ersten Schultag erinnern. Ich weiß noch ganz genau wie erleichtert ich war, als ich viele meiner Freunde aus dem Kindergarten wieder angetroffen habe und wir in die gleiche Klasse gesetzt wurden. Alles andere war mir dann sofort egal.“

Emma // 14 // Wien

„Ich erinnere mich noch als wir noch klein waren und in der ersten Klasse unsere Schultüten zur Schule mitnehmen durften. Und dort haben wir zum ersten mal neue Gesichter gesehen außerhalb des Kindergartens und der Familie. In der ersten Klasse hatten wir dann schon Freunde und konnten dann mit unseren neuen Freunden in den Sommerferien spielen. Im Kindergarten hatte man keine Sommerferien, also war das auch etwas Neues.“

via Unsplash | Priscilla du Preez

Thomas // 29 // Steiermark

„Das Beste am ersten Schultag waren immer die ganzen neuen Sachen, die man jedes Jahr bekommen hat, die vielen Stifte und Farben und wie alles immer noch unbenutzt und geordnet war. Spätestens nach einer Woche war das mit der Ordnung aber schon wieder vorbei.“

Sarah // 25 // Kärnten

„Ich kann mich noch gut erinnern, dass ich am ersten Schultag nach den Sommerferien immer total früh in der Schule sein wollte, weil da immer die neue Sitzordnung für das ganze Jahr festgelegt wurde. Demnach waren viele immer viel zu früh in der Schule, es wurde durcheinander geschrien und war sehr chaotisch, bis jeder mehr oder weniger den gewünschten Platz hatte. Und natürlich galt auch hier “first come, first serve” oder in diesem Fall “first come, first sit”.“

via Unsplash | Feliphe Schiarolli

Marek // 28 // Wien

„Ich war kein besonders guter Schüler. Nach den Schulferien, die ich in der Heimat meiner Eltern verbracht habe, habe ich mich aber immer wieder auf die Schule gefreut, da ich meine Schulkollegen immer sehr vermisst habe.“

Olga // 26 // Wien

„Nach den Sommerferien war ich immer aufgeregt, da ich mich auf den Schulanfang gefreut habe. Bunte Blätter, wechselhaftes Wetter, Freundinnen wiedersehen und die Neugierde auf ein neues Jahr gaben mir Frühlingsgefühle nur halt eben im Herbst.“

via Unsplash | Chris Lawton

Tanja // 29 // Niederösterreich

„Ich kann mich noch sehr gut an mein Kleid erinnern, das ich am ersten Schultag anhatte – es war rosa, darunter eine weiße Bluse mit rosa Streifen und meine Frisur war ein Zopf links und einer rechts mit Mascherl auf dem Gummiringerl. Außerdem bin ich zu spät gekommen und hab deshalb in der letzten Reihe sitzen müssen.“

Wie sah dein erster Schultag aus? Und welche Erlebnisse sind dir von diesem Tag in Erinnerung geblieben? Lass‘ es uns auf Twitter wissen!