#femalegirlboss: Den Status Quo hinter sich lassen

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Ein #femalegirlboss ist für uns eine Frau, die tolle Dinge macht, eine Inspirationsquelle für andere ist und einfach ihr Ding durchzieht, ohne sich dabei unterkriegen oder einschränken zu lassen. In Österreich leben unzählige #femalegirlbosse, und mit dieser Artikelreihe wollen wir ihnen eine besondere Plattform bieten.

Sabria Lagoun und Aniko Fejes haben gemeinsam mit ihrem Partner Szabolcs Biro The Brainstorms Scientific GmbH gegründet. Das auf Neurowissenschaften und AI spezialisierte Unternehmen organisiert Veranstaltungen wie Workshops, Festivals und Meetups, um den Dialog zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Industrie zu fördern. Wir wollten von den beiden Frauen wissen, was sie zum Thema #femalegirlboss zu sagen haben.

 

© BAM! | Michael Goldrei

Die eigene Rolle finden und andere inspirieren

Die Neurowissenschaftlerin Sabria ist auf das große Ganze fokussiert. Sie treibt die Vision voran und nimmt als CEO des Unternehmens auch eine repräsentative Rolle ein. Die Blutforscherin Aniko hingegen ist eine Meisterin der Organisation und des Personalmanagements. Man merkt sofort, dass die beiden ein eingeschweißtes Team sind und sie in ihren jeweiligen Rollen aufblühen.

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Sie komplementieren einander, lernen voneinander und vor allem respektieren sie einander. Aniko und Sabria zeigen Initiative in ihrer Branche. Sie regen andere Frauen dazu an, Projekte zu initiieren und sich mehr zuzutrauen. Denn das ist in ihrer männerdominierten Branche besonders wichtig.

 

Für Aniko und Sabria bedeutet #femalegirlboss eine Frau zu sein, die sich Herausforderungen stellt und nicht davon einschüchtern lässt. Ein #femalegirlboss ist auch eine Matchmakerin. Das heißt, sie findet für die richtigen Personen die richtigen Aufgaben, sodass sie motiviert und produktiv arbeiten können. #Femalegirlboss heißt  Menschen zu inspirieren und von einer Vision zu überzeugen.

 

 

“Girlboss ist ein Buzzword, aber wir brauchen genau solche Formulierungen, damit junge Mädchen es als eine Option für sich selbst in der Zukunft sehen“ Sabria

 

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Jede*r kann ein Unternehmen gründen und sich schnell zum CEO küren, findet Sabria. “Ein Girlboss zu sein, heißt den Status Quo überwunden zu haben. Es geht hier um einen Prozess”, so Aniko. Jede von uns kann zu einem #femalegirlboss werden, wenn sich Frauen gegenseitig pushen und unterstützen. Man muss sich der eigenen Rolle bewusst werden und diese konsequent jeden Tag leben.

 

Andere Frauen unterstützen und empowern

Beim Besuch einer Tech-Konferenz in Österreich ist den beiden Gründerinnen aufgefallen, dass die Speaker-Liste mehr Männer mit dem Namen Florian als Frauen aufzuweisen hatte.

“Dabei gibt es extrem viele Frauen, die großartige Sachen machen. Für unsere eigene Konferenz war es überhaupt nicht schwierig, kompetente Frauen zu finden.” Sabria

 

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Für Aniko und Sabria war es allerdings eine Leichtigkeit, dafür zu sorgen, dass ihre eigene Konferenz ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis aufweist. Selbst in den männerdominierten Wissenschaften – alles eine Frage des Willens.

 

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Stereotypen aufbrechen

Sabria und Aniko wurde gesagt, es sei ein Mann notwendig, um Geschäftsideen zu besprechen oder nach Investor*innen zu suchen. Dieser Aussage widersprechen sie jedoch vehement und arbeiten nun täglich daran, solche Stereotypen und Mindsets zu überwinden.

 

 

“Auch ich darf so viel Geld verlangen; mein Produkt ist das wert.” Sabria

 

“Man muss sich selbst ernst nehmen, für sich selbst auch einstehen und das verlangen und nehmen, was man verdient hat.” Aniko

 

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Mit Hilfe wissenschaftlicher Fakten Barrieren überwinden

Als Feministinnen sehen sich Sabria und Aniko durchaus, nähern sich dem Thema aber nicht aus einer gesellschaftspolitischen, sondern aus einer naturwissenschaftlichen Perspektive.

Viele der Vorurteile im Bezug auf Frauen können mit wissenschaftlichen Argumenten widerlegt werden. Genau aus diesem Grund sei gute Wissenschaftskommunikation so wichtig für unsere Gesellschaft: Damit die Fakten an die Menschen kommen.

 

Wie man zum #femalegirlboss wird

Teenager sollen über den Tellerrand des Schulalltags hinausblicken. Es gibt so viele Möglichkeiten – so viele Programme, Stipendien, Foren – die weiterhelfen können.

 

Mentoring-Programme sind eine weitere Option, um zu einem #femalegirlboss zu werden. Sabria und Aniko empfehlen beide, sich ein “Vorbild” zu suchen, mit dem man sich regelmäßig treffen und über den angestrebten Karriereweg austauschen kann.

“Es hat so viel Spaß gemacht, erfolgreiche Frauen  zu sehen, die uns betreut haben und uns in verschiedenen Lebenslagen geholfen haben.” Sabria

 

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