Die Kindheits-
erinnerungen der Österreicher*innen, mit denen auch du dich vielleicht identifizierst

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Jeder von uns hat unzählige Kindheitserinnerungen – positive, negative, verschwommene oder besonders einprägsame. Wir haben einige Österreicher*innen aus allen Bundesländern und unterschiedlichen Generationen befragt, was ihre präsenteste Kindheitserinnerung ist und das ist dabei rausgekommen:

Julia // 25 // Kärnten:

„Eine prägnante Kindheitserinnerung von mir ist das Schwimmen lernen im Pool mit meinem Papa und das Schifahren lernen mit Mama und Papa. Da ist mein Papa immer vorgefahren im Pflug und hat nach hinten zu mir gerufen “uuund noch a Bogale” und ich hab immer “Vogale” verstanden und nie genau gewusst, wieso er das sagt. Hab gedacht, vielleicht wegen dem “Vogel-V” und weil man die Schi so spitz macht beim Pflug fahren, haha.“

© Nadine Pinezits

Manfred // 37 // Oberösterreich:

„Was mir sofort einfällt, wenn ich an meine Kindheit zurückdenke, ist das Spielen mit meinen Geschwistern und den Nachbarskindern. Bei uns zuhause um die Ecke gibt es so ein kleines Fleckchen Wald, also eigentlich mehr Gestrüpp, durch das ein kleiner Bach fließt. Dort haben wir dann auch immer einen Staudamm gebaut und sind nach einem langen Tag komplett dreckig und durchnässt nach Hause gekommen.“

Jennifer // 29 // Niederösterreich:

„Der Duft von Waldboden und Eierschwammerl erinnert mich an meine Kindheit. Wir waren jedes Jahr in einem Ferienhaus in Kärnten und suchten im Wald nach Schwammerl. Danach wurde daraus Eierspeise gemacht.“

© Unsplash | Hari Nandakumar

Kimberly // 27 // Wien:

„Als braune Asiatin (Filipina, um genau zu sein) habe ich mich seit meiner Kindheit in Wien schon immer als eine ‘chinesische’ Touristin gefühlt. Bis jetzt sprechen mich die meisten auf Englisch an oder antworten mir ständig auf Englisch zurück, obwohl ich auf Deutsch kommuniziert habe, da kommt dann immer diese Frage ‚Sprechen Sie wirklich Deutsch?‘ Im Kindergarten im 14. Bezirk in Wien wurde ich von vielen Klassenkameraden wegen meiner Augen und meiner Hautfarbe verarscht.“

Christina // 28 // Oberösterreich:

„Ich bin auf einem kleinen Bauernhof aufgewachsen, und ein großer Teil meiner Kindheit war einfach das sich um die Tiere am Hof kümmern. Als kleines Kind hatte ich einen Stier namens Florian, der mein bester Freund im Stall war, meine Lieblingskuh hat Julia geheißen, war vom Berg, grauhaarig und wunderschön. Unsere Hennen, die sich sonst von niemanden fangen ließen, konnte ich problemlos stundenlang im Arm halten und hab sie einfach immer überall hingetragen.“

© Unsplash | Kai Dahms

Mary Joy // 23 // Wien:

„Meine Kindheit in Österreich war sehr schön. Die Ferien verbrachte ich meistens immer bei meinem Onkel in Deutsch-Wagram. Ich liebe die Natur und hab meistens heimlich die Pferde dort gefüttert.“

David // 28 // Steiermark:

„In den Sommerferien als ich noch klein war, sind wir immer zu einem Schotterteich zum Schwimmen gefahren und am Abend haben wir am Ufer ein Lagerfeuer gemacht.“

© Unsplash | Mika Baumeister

Marvin // 24 // Salzburg:

„Eine meiner Erinnerungen aus meiner Kindheit ist, dass ich früher immer direkt nach der Schule in den Park bei mir gegangen bin und mich dort immer mit meinen Freunden getroffen habe. Man musste sich nichts ausmachen, sondern es war klar, dass man sich dort am nächsten Tag wieder trifft.“

Abigail // 23 // Wien:

„Spontan würde mir jetzt einfallen, dass wir als Kinder sehr oft beim Prater waren (damals war es ja noch schön dort). Da haben unsere Eltern noch für die einzelnen Eintritte gezahlt und man musste sich als Kind keine Sorgen darum machen. Oder generell sorgenfrei im Hof mit den Nachbarskindern zu spielen. Wir haben uns davor nicht mal ausmachen müssen, wann wir uns treffen, sondern sind einfach mit dem Scooter oder Fahrrad runtergegangen.“

© Unsplash | Marie Rouilly

Rauda // 16 // Wien:

„Meine Angst vor Clowns war so groß als ich klein war und das Lustige war dann der Clown-Besuch in meinem Kindergarten. Ich habe so lange geweint, dass ich nicht hingehe und im Endeffekt fand ich es aber lustig.“

Giulia // 25 // Tirol:

„‚Nein! Klingel du. Ich hab das letzte Mal‘. Oder ‚Kann Giulia rauskommen zum Spielen?‘ Ich wuchs in einer Siedlung am Stadtrand einer kleinen Gemeinde in den Tiroler Bergen auf. Dort lebten ausreichend Familien mit Kindern im gleichen Alter. So kam es, dass egal bei welchem Wetter, sich stets jemand zum Spielen fand oder man zum Toben abgeholt wurde.“

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Ulrike // 33 // Oberösterreich:

„Meine Kindheit verbinde ich mit meinem Opa, mit dem ich immer stundenlang das Kartenspiel “Unteransetzen” gespielt hab.“

 

Julia // 25 // Kärnten:

„Das Erdbeerland! Jeden Tag essen bis es nimmer gegangen ist und Mama und Papa haben währenddessen die Körberln voll gemacht (ist auch heute immer noch so).“

© Unsplash | Raychan

Sarah // 25 // Kärnten:

Meine Geburtstagspartys waren immer voll cool, vor allem die im Schloss Moosburg mit einer Schnitzeljagd durchs Schloss, die meine Mama organisiert hat. Oder zu meinem 10. Geburtstag waren wir Eislaufen am Wörthersee. Ich glaub, dass war das letzte Mal, dass der zugefroren war. Mit meiner Mama war ich auch immer viel im Park und bin auf alle Bäume raufgekraxelt.

Andrea // 57 // Salzburg:

„Wenn ich an meine Kindheit denke, fällt mir als erstes das unbeschwerte Spielen mit Freunden im Garten, das Wandern mit der ganzen Familie in den Bergen und die gute Hendljause meiner Mutter ein. Beim Wandern kamen uns auch immer wieder Schlangen unter und mein Vater hat mich dann immer auf seinen Schultern getragen.“

© Unsplash | Alberto Casetta

Eunice // 21 // Wien:

„Das, was mich am meisten in meiner Kindheit geprägt hat, war leider das Mobbing, das ich in der Schule erleben musste. Ich merke, es schränkt mich bis heute immer wieder ein. Daran arbeite ich aber noch! Trotz alledem hatte ich eine gute Kindheit.“

 

Silvia // 37 // Oberösterreich:

“Als Kinder haben wir fast den ganzen Sommer lang im Freibad verbracht. Oder wir haben mit den Kindern aus der Nachbarschaft „Räuber und Gendarm“ oder „1, 2, 3 angeschlagen“ gespielt. Was auch noch sehr cool war – Gummihüpfen.”

 

© Unsplash | Raphael Biscaldi

Stevan // 21 // Wien:

„Eine Erinnerung aus meiner Kindheit in Österreich, welche mir stärker im Gedächtnis geblieben ist, waren meine ersten Kindergartentage. Als junges Kind mit Migrationshintergrund war dies meine erste Begegnung mit der deutschen Sprache. Dabei kann ich mich an meine Pädagoginnen erinnern, die mir bemüht etwas zu erklären versuchten, während ich mich fragte, ob ich sie denn je verstehen würde.“

Günther // 56 // Oberösterreich:

„Wenn ich an meine Kindheit denke, dann kommt mir Schwammerl procken im Wald, mit dem Moped durch die Gegend fahren und sich mit den Nachbarskindern im Dorf treffen sofort in den Sinn.“

© Unsplash | D NG Tri

Rafael //29 // Steiermark:

„Was mir ganz besonders aus meiner Kindheit in Österreich in Erinnerung geblieben ist, sind meine Wanderungen jedes Wochenende mit meinem Opa. Er hat mit mir so ziemlich jeden Berg in unserer Umgebung bezwungen. Dadurch wurde in mir auch die Liebe und Verbundenheit zu den österreichischen Bergen und unserer Natur geweckt. Ich denke an jede Wanderung, an jeden Aufstieg und jedes gemeinsame „Berg Heil“ gerne zurück.“

© Nadine Pinezits

Renate // 60 // Kärnten:

„Die erste Fahrt mit dem Zug in die Landeshauptstadt… zur Tombola! Die Tombola war ein Großereignis in Klagenfurt am heutigen Messegelände. In der Mitte des Platzes stand ein Holzgerüst, ein sehr hohes, damit alle Leute rundherum sehen konnten, welche Nummern gezogen werden. Diese wurden dann ausgerufen und – ich glaube – auch ausgehängt. Vorher konnte man – heute würde man Bingokarten sagen – kaufen. Hatte man alle Nummern richtig, dann gab es einen großen Preis, ich glaube ein Auto usw. Es waren so viele Menschen vor Ort. Man musste also schon recht früh anreisen, damit man einen guten Platz ergattern konnte. Ich ärgerte mich oft, dass ich so wenig sah, als Kind, da sich ja jeder reckte und streckte, um auf den Turm sehen zu können! Das was DAS Ereignis des Jahres, man freute sich immer schon drauf!“

Anita // 26 // Kärnten:

„Ich hab mich auf einer Geburtstagsfeier das erste Mal mit einem Buben geprügelt, weil er die Rani von der Schaukel geschupft hat und gesagt hat, wir wären keine richtigen Schwestern, woraufhin die Rani geweint hat. Ich hatte dann zwei gebrochene Finger, aber die Rani hat das super gefunden und da wusste ich, dass ich das trotz der Beschwerden von meiner Mama, dass man sich nicht prügeln darf, immer wieder für die Rani machen würde.“

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Ingrid // 59 // Oberösterreich:

„Jeden Sonntag war es üblich, zu Fuß in die Kirche zu gehen – bei jedem Wind und Wetter. Im Sommer, gegen Schulende, war ein Sonntag dann ganz besonders – da war dann nämlich Kirtag nach der Kirche. Da gab es dann meistens etwas Süßes für uns Kinder. Auf den Tag haben wir uns natürlich ganz besonders gefreut.“

© Pixabay | Innviertlerin

Mila // 27 // Vorarlberg:

„Als ich in der Volksschule war, gab es neben unserem Haus mal eine Baustelle und eines Tages kam der Hermann Meier mit dem Hubschrauber angeflogen und hat dort dann mit den Lehrlingen gemauert (No Joke!).“

Lisa // 28 // Burgenland:

„Besonders erinnere ich mich an die Ausflüge in die Therme in Lutzmannsburg. Meine Schwestern und ich haben in der Rutsche dort immer gegenseitig das Wasser angestaut und eine von uns ist dann immer nachgerutscht oder wir sind alle zusammen gerutscht. Wir waren immer stundenlang im Wasser!“

© Unsplash | Hybridnighthawk

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