6 Learnings einer Jungunternehmerin

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Spielst auch du mit dem Gedanken, ein Unternehmen zu gründen? Wir haben Dilan Ulutas besucht, die gerade dabei ist, ihre eigene Bäckerei „Lieberte Cake Boutique“ in Wien-Favoriten zu eröffnen. Sie gibt uns sechs wichtige Tipps mit, die sie bei ihrer Unternehmensgründung gelernt hat.

 

1. Lass dich ausführlich beraten! 

Spielt man mit dem Gedanken,  sich selbstständig zu machen und ein eigenes Unternehmen zu gründen, weiß man oft nicht, womit man beginnen soll und welche Schritte anfangs überhaupt notwendig sind, um das Ganze ins Rollen zu bringen.

Eine anfängliche Recherche zeigte Dilan, dass es ein paar Anlaufstellen für zukünftige Jungunternehmer*innen gibt. Die WKO beispielsweise bietet hier sehr gute Beratungen und Coachings an.

© BAM! | Christopher Hanschitz

2. Rechne nicht damit, gleich am 1. Tag den perfekten Ort zu finden! 

Der nächste Schritt für Dilan war es, eine geeignete Geschäftsfläche zu finden. In Wien ist das gar nicht so einfach. Sie suchte fast drei Jahre, bis sie etwas Passendes für ihre Bäckerei gefunden hatte. Gut Ding braucht Weile, besonders wenn es um den Standort geht.

 

3. Schau dir alles genau an, bevor du einen Vertrag unterzeichnest!

Bevor du dich für einen Standort entscheidest und ein Geschäftslokal mietest, schau dir alles sehr genau an. Für Dilans Bäckerei musste die Frequenz passen und die Miete durfte nicht zu hoch sein. Die Fläche und Aufteilung musste ihren Anforderungen entsprechen und dann musste auch die Ablöse noch verhandelt werden.

Es hat zum Beispiel keinen Sinn, wenn man für etwas eine Ablöse zahlt, das man dann nicht brauchen wird. Auch eine schlechte Instandhaltung kann höhere Kosten verursachen. Überlege dir also gut, ob das Lokal auch das richtige für dich und dein zukünftiges Unternehmen ist, bevor du einen Miet- oder Pachtvertrag unterschreibst.

 

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4. Handwerk, das gefährliche Sommerloch und kaputte Waren – sei auf alles gefasst!

Die richtigen Probleme haben für Dilan bei den Handwerksarbeiten begonnen. Manche Handwerksunternehmen haben zu viel Geld für ihre Arbeit verlangt, oder Dilan wochenlang auf Termine warten lassen. In den Sommermonaten sagten sogar zwei Unternehmen kurzfristig ab. Als dann auch noch beschädigtes Equipment geliefert und eingebaut wurde, kamen weitere Stehzeiten dazu.

Vieles in der Neugründung kann sehr viel Zeit und Geld kosten. Am besten ist, man plant etwaige Notfälle ein und hat einen Plan B zur Hand, auf den man immer wieder zurückgreifen kann.

 

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5. Lass dich von Absagen nicht verunsichern und schau dich nach Alternativen um!

Viele Gründer*innen verfügen nicht über genügend Eigenkapital und sind somit auf Fremdkapital wie beispielsweise einen Kredit angewiesen. Auch Dilan ging es so, und ein Besuch bei ihrer Hausbank stand an. Entgegen ihren Erwartungen ist dieser Termin nicht wie gewünscht verlaufen, aber Aufgeben kam für sie nicht in Frage!

 

 

Wenn du den Traum der Selbstständigkeit verfolgst, dann darf dich ein kleiner Rückschlag, nicht abschrecken. Schau dich nach anderen Möglichkeiten der Finanzierung um.

Oftmals reicht auch ein kleiner Teil an Fremdkapital, welcher zu großen Fortschritten in der Gründung führen kann. Die Bank Austria bietet beispielsweise Mikrokredite für Jungunternehmer*innen an, aber auch der Austria Wirtschaftsservice, kurz AWS, setzt sich für die Förderung von jungen Unternehmen in Österreich ein. Recherchiere, welche Anlaufstellen dir unter die Arme greifen können.

 

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6. Nicht die Nerven wegschmeißen und glaub an dich selbst!

Für eine kurze Zeit war auch Dilan am Verzweifeln, weil sie sich um gefühlt 1.000 Sachen gleichzeitig kümmern musste. Und das als Einfrauunternehmen ohne Unterstützung! Dilan hat gelernt, dass nicht alles immer so abläuft, wie man es gern hätte. Einmal tief durchatmen, vielleicht mal schnell die Mama anrufen, und dann weitermachen.

“Ich kann allen, die sich selbstständig machen wollen, nur weiterempfehlen, sich alles gut im Vorhinein zu überlegen. Wenn man die Motivation hat und von seiner Idee überzeugt ist, sollte man auch starke Nerven haben und nichts unterschätzen”.

 

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In Österreich gibt es knapp 337.800 Kleine- und Mittlere Unternehmen. Rund 38.330 Unternehmen wurden in Österreich in 2018 gegründet. Gründen ist kein Zuckerschlecken, aber gerade aus schwierigen Zeiten kannst du viel lernen.