Mythen über die Energiekrise in Österreich aufgeklärt

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Das Wort hängt allen schon bei den Ohren raus: Energiekrise. Bei den ganzen Berichten und Spekulationen kommen dann noch ziemlich viele Gerüchte auf, die Angst machen können. Deswegen haben wir Christian Furtwängler von der Austrian Energy Agency befragt, um die größten Mythen rund um die Energiekrise aufzuklären:

Mythos: Die Energiekrise betrifft nur das Heizen.

In jedem Produkt, das man kaufen kann, steckt Energie drin. Wenn man darüber nachdenkt, gibt es eigentlich nichts zu kaufen, für das keine Wärme, kein Strom und kein Treibstoff (für den Transport) gebraucht wird. Egal, ob man ein Auto baut, einen Bauernhof betreibt, oder eine Zeitschrift herausgibt – überall steckt Energie drin.

 

Mythos: Heizen wird nicht mehr funktionieren, weil ich kein Gas mehr haben werde. 

Selbst wenn man zu Hause mit Erdgas heizt und Gas knapp wird: Die Haushalte sind nach dem Gesetz geschützte Kund*innen. Das heißt, dass andere Gasverbraucher*innen, wie Industrieunternehmen, zuerst auf Gas verzichten müssen. Also auch, wenn man mit Fernwärme heizt, muss man keine Angst haben.

 

Mythos: Ein Preisdeckel ist die Lösung.

Selbst mit einem Preisdeckel ist die Energie ja noch knapp – und das wird durch einen Preisdeckel eher schlimmer, weil man dann mehr verbraucht. 

Bei der geplanten Stromkostenbremse für Haushalte sollen die jährlichen Kosten um etwa 500€ pro Jahr gesenkt werden. Über Preisdeckel für andere Energieformen wie z. B. Gas wird noch gestritten. Die größte Sorge ist, dass man mit einem Preisdeckel einen höheren Energieverbrauch verursacht und es dann im Winter doch noch knapp wird.

Mythos: Atomkraftwerke würden uns aus der Krise holen.

Neben der Gefahr von Unfällen und dem Atommüll hilft uns in der aktuellen Situation das Bauen von Atomkraftwerken nicht, weil es sehr teuer und aufwändig ist und mehr als 10 Jahre dauert, bis ein(!) neues Kraftwerk steht. In erneuerbare Energien zu investieren ist deutlich billiger, nachhaltiger und geht schneller.

Mythos: Ein Blackout ist unabwendbar.

Normalerweise passiert so etwas in Mitteleuropa nur, wenn es zum Beispiel eine Naturkatastrophe wie eine Überschwemmung oder einen starken Sturm gibt. So ein unkontrollierter Blackout aufgrund ausgehender Energie ist sehr unwahrscheinlich. 

Was eher möglich ist, ist, dass es in Europa diesen Winter zu manchen Stunden nicht genug Strom für alle gibt, und daher der Strom in manchen Gebieten abgedreht werden muss. Es wird aber gerade alles dafür getan, dass auch das nicht vorkommt.

Mythos: Ein Solarmodul am Balkon spart richtig viel Geld.

Im Prinzip ist ein Solarmodul eine gute Idee. Es spart Energie und damit Kosten. Allerdings kann nicht jedes Solarmodul einfach so an die Steckdose angeschlossen werden, der*die Vermieter*in muss damit einverstanden sein, und anmelden muss man es auch. Unterm Strich kann das am Anfang Kosten von ein paar hundert Euro bedeuten – also auf jeden Fall zuerst berechnen, ob sich die Investition wirklich lohnt.

Mythos: Es wird noch schlimmer werden.

Es wird sicher eine Entspannung geben, wenn klar ist, dass für den Winter genug Gas zur Verfügung steht – aber wann und wie stark, ist unklar. Je mehr fehlende Energie durch andere Quellen ersetzt werden kann, desto früher werden die Preise auch wieder sinken. Es kann aber natürlich trotzdem sein, dass die Preise langfristig höher bleiben als früher. 

Die beste Art, die Preise dauerhaft zu senken: Konsequent erneuerbare Energien wie Windkraft oder Photovoltaik ausbauen, Energiespeicher und Netze verbessern und darauf achten, dass langfristig keine fossilen Energieformen mehr nötig sind. Auch dann wird Energie nie ganz kostenlos sein, aber günstiger als heute.

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Es ranken sich weiterhin unendlich viele Mythen und Unwahrheiten um die nächsten Monate. Check daher immer die Quellen der Information und frag deinen Hausverstand. Außerdem: Bleib ruhig und lass dich nicht in Panik versetzen, irgendwie wird das schon.