9 nachhaltige Tipps und Lifehacks für die Schule

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240 Kilogramm Papier werden pro Person und Jahr in Schulen verbraucht. Hinzu kommt der Plastikverbrauch durch Stifte, Heftumschläge, Mappen und Co. Dabei geht das auch anders. Wir haben 9 nachhaltige Tipps für die Schule für dich, mit denen du umweltfreundlich durch den Schulalltag kommst und dabei jede Menge Ressourcen sparst.

1. Zögere das Ende deines Bleistiftes mit einer Bleistiftverlängerung hinaus

Wenn der Bleistift zu kurz wird und du ihn nicht mehr nutzen kannst, landet das Ende im Abfall, obwohl es noch zu gebrauchen wäre. Mit einer Bleistiftverlängerung verzögerst du auch das Lebensende des Stifts. Alternativ setzt du auf Samen-Bleistifte: Hier ist das Ende des Bleistifts eine Samenkapsel, die du in die Erde pflanzen kannst.

Extra-Tipp: Bleistiftverlängerungen gibt es in jedem gut ausgestattetem Schreibwarengeschäft. Die Samenbleistifte gibt es beispielsweise von der Firma Sprout ab 3,95 €  im österreichischen Zero Waste Onlineshop BeeChange

2. Kein Plastik im Federpennal

Anstatt das Federpennal mit Plastikfinelinern zu füllen, nimm Buntstifte. Diese bestehen aus Holz und können am Ende ihres Lebens auf den heimischen Kompost geworfen werden. Aber Achtung: Lackierte Buntstifte enthalten oft Schwermetalle oder Schwermetallverbindungen. Dann dürfen sie weder auf den Kompost, noch in den Mund zum nachdenklichen Herumkauen. Achte also darauf, dass die Stifte unlackiert und am besten aus naturbelassenem Holz bestehen. 

Extra Tipp: Auch die Lebensdauer der Buntstifte lässt sich noch mit einer Stiftverlängerung hinauszögern. Außerdem gibt es auch hier Buntstifte mit Sameninhalt zum Einpflanzen.

© BAM! | David Schneider

3. Setze auf Refill

Wenn alle österreichischen Schüler*innen ab 11 Jahren nur einen einzigen Textmarker verbrauchen, verursacht das allein 10 Tonnen Plastikmüll. Damit wir in der Plastikflut nicht ersticken, nimm einfach wiederbefüllbare Textmarker und Kugelschreiber. Das macht nicht nur weniger Müll, sondern spart auch Ressourcen. So muss schließlich nur der Inhalt und nicht der gesamte Stift produziert werden.

Extra-Tipp: Bei der ARA Altstoff Recycling Austria AG findest du eine Auflistung von wiederbefüllbaren Textmarkern. Ersatzminen für Kugelschreiber gibt es im Schreibwarengeschäft. 

4. Besorge dir nachhaltige Elektronik

Du brauchst einen neuen Laptop für Hausaufgaben? Der Monitor hat beim Homeschooling den Geist aufgegeben? Statt dir neue Elektronik zuzulegen, schau dich auf refurbed, willhaben oder Facebook Tauschgruppen in deiner Region nach Secondhand-Teilen um. Denn allein in Österreich fallen pro Jahr etwa 83.000 Tonnen Elektroschrott an, von denen nur rund 17 % recycelt werden. Ein Teil davon landet sogar im Ausland. Außerdem sparst du bei einem Secondhand-Kauf bares Geld. Bei refurbed bekommst du sogar ein Jahr Garantie auf deine gekauften Produkte. 

Extra Tipp: Die Dokumentation “Welcome to Sodom” berichtet eindrucksvoll über Europas größte Elektroschrott Müllhalde mitten in Ghana. Hier zeigt sich, was mit unserem ungeliebten Handy oder dem alten Laptop wirklich passiert. Sehr sehenswert!

© BAM! | David Schneider

5. Plane dein Leben mit einem nachhaltigen Kalender oder Terminplaner

Wusstest du, dass es auch nachhaltige Terminplaner und Jahreskalender gibt? Hier wird auf umweltschädliche Farben im Druck verzichtet, auf Recyclingmaterial gesetzt oder nur mit zertifiziertem oder Recyclingpapier gearbeitet. Die Kalender der deutschen Firma Mata Books bestehen sogar aus Gras-Papier und können am Ende des Jahres kompostiert werden. 

Extra-Tipp: Der undatierte Planer von Simplimentär begleitet dich mit zusätzlichen Tipps zu einem nachhaltigen und müllfreien Leben durch das Jahr. Hier gibt es jede Menge Infos zu Themen wie Minimalismus, Zero Waste und einem achtsamen Umgang mit dir und dem Planeten.

6. Verwende alte Briefumschläge als Notizzettel  

Alte Briefumschläge lassen sich wunderbar als Notizzettel nutzen. Statt sie also gleich in die Tonne zu werfen, kannst du die Lebensdauer der Umschläge so leicht verlängern. Außerdem sparst du die Ressourcen für extra-produzierte Notizzettel ein. 

© BAM! | David Schneider

7. Überlege dir zweimal, was und wie viel du druckst 

Bevor du etwas ausdruckst, überlege dir, ob es wirklich nötig ist. Ein einziges Blatt Papier verbraucht nämlich 10 Liter Wasser. Wenn du etwas ausdrucken musst, setze auf doppelseitigen Druck. So sparst du nicht nur Wasser, sondern rettest zusätzlich Bäume vor der Rodung. 

Extra-Tipp: Das Grazer Unternehmen ReBlock macht aus einseitig bedrucktem Papier handgefertigte Notizblöcke, die nicht nur richtig schön aussehen, sondern jede Menge Ressourcen sparen. 

8. Wenn du wirklich etwas druckst, dann auf Recyclingpapier

Etwa ein Fünftel des weltweit gefällten Holzes wird zur Herstellung von Papier verwendet. Zusätzlich wird jede Menge Energie benötigt, um die Holzfasern in Papier zu verwandeln. Bei der Produktion entstehen zusätzlich Schadstoffe, die die Umwelt belasten. Deshalb gilt: Ob bei Notizblöcken oder Druckerpapier, nimm Recyclingpapier, das zu 100 % aus Altpapier besteht. 

Extra Tipp: Bei Recyclingpapier denken wir oft an kratziges braunes Toilettenpapier. Dabei gehört das schon lange der Vergangenheit an. Mittlerweile sieht man dem Papier nicht mehr an, dass es aus Altpapier besteht. Du bekommst es in jedem gut ausgestatteten Schreibwarengeschäft. 

© BAM! | David Schneider

9. Setze dich für mehr Nachhaltigkeit in deiner Schule ein 

Du findest deine Schule könnte nachhaltiger sein? Sprich es an. Ob bei der Schüler*innenvertretung, Lehrenden oder direkt bei der Direktion: Du hast eine Stimme, also nutze sie! Einige einfach umzusetzende Schritte wären zum Beispiel verschiedene Behälter zur Mülltrennung mit klarer Beschriftung, Recycling-Toilettenpapier und Handtücher auf den Toiletten oder Pfandflaschen statt Einwegplastikflaschen. 

Extra-Tipp: Tu dich mit deinen Mitschüler*innen zusammen und liste direkt die Vorteile auf, die eine Umstellung auf nachhaltige Alternativen hätte. Das können Umweltfaktoren sein, aber auch finanzielle Aspekte. 

Diese nachhaltigen Tipps für die Schule können dir dabei helfen, einen kleinen, grünen Beitrag zu leisten und Ressourcen zu schonen. Beachte aber: Der nachhaltigste Umgang mit unseren Ressourcen bedeutet, das zu nutzen, was du schon hast. Bevor du dir jetzt also umweltfreundliche Alternativen zulegst, brauche auf, was schon da ist und steige erst dann auf wiederbefüllbare Stifte und Co. um. 

Über Lorraine

Voll und ganz der Nachhaltigkeit verschrieben leitet Lorraine den Verein Zero Waste Austria und hält Vorträge und Workshops zu einem ressourcenschonenden Leben. Manche nennen es Aktivismus. Sie nennt es notwendig. Auf ihrem eigenen Blog, ihrem Instagramaccount tagessuppe und als Gastautorin klärt sie über die Klimakrise auf und zeigt, wie man mit simplen Änderungen, viel bewirken kann.