11 Punkte, die du zu Trauer unter Freund*innen wissen solltest

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Trauern gehört zum Leben, doch der Umgang damit ist nicht immer leicht. Ein Todesfall im Familien- oder Freundeskreis oder ein jähes Beziehungsende: Die Trauer ist unsere natürliche Reaktion auf einen schweren Verlust. Freund*innen der Betroffenen kommt in dieser Zeit eine besonders wichtige Rolle zu. Es ist allerdings nicht immer leicht zu wissen, wie man sich gegenüber Trauernden verhalten soll.

Wir haben Silke Höflechner-Fandler von der Organisation Rainbows, die den Bank Austria Sozialpreis 2019 gewonnen hat, um ihren Rat zum Thema Trauer gebeten. Diese elf Punkte solltest du laut der Trauerexpertin beachten:

1. Trauer will beachtet werden
Manche lassen sich ihre Trauer kaum anmerken. Das bedeutet aber nicht, dass sie deshalb keine Unterstützung brauchen oder wollen.

 

2. Trauer hat viele Gesichter
Menschen trauern unterschiedlich. Es gibt kein richtig oder falsch. Als gute*r Freund*in akzeptierst du das Trauerverhalten, auch wenn es dir seltsam oder unangebracht vorkommt.

3. Trauer braucht Offenheit
In schwierigen Zeiten braucht man Menschen, die ehrlich sind, die Vertrauen geben und einen ernst nehmen. Verschone deine*n traundernde*n Freund*in auch dann nicht vor der Wahrheit, wenn diese unbequem ist.

4. Trauer tut weh
Da ist es gut, jemanden bei sich zu haben, um diesen Schmerz zu teilen. Zeig Verständnis und Mitleid mit einer innigen Umarmung, bei einem gemeinsamen Spaziergang oder einer Kuchenback-Session.

5. Trauer braucht Mut
Denn sie macht Angst. Angst vor dem Verlassen werden, Angst vor dem Tod und auch vor dem Leben. Mutig sind auch Freunde, die da sind und die Traurigkeit aushalten.

6. Trauer braucht Zeit
Es gibt keine Vorgabe wie lange Trauer dauern darf – sie dauert so kurz oder lang, wie es für den betroffenen Menschen passt. Als Freund*in heißt es da, Geduld zu zeigen.

© BAM! | Lucy Giller

7. Trauer braucht Gefühlsausdruck
Traurigkeit, Wut, Angst, Scham, Erleichterung, Schuldgefühle, Neid: All das gehört zur Trauer dazu. Aber es ist leichter, wenn man damit nicht allein gelassen wird und all diese Gefühle kommunizieren kann.

8. Trauer braucht Freundschaft und Nähe
Es ist wichtig zu wissen, dass es Menschen gibt, die für einen da sind, die zu einem stehen – gerade in schwierigen Zeiten.

9. Trauer braucht Alleinsein und Begleitung
Trauer braucht Menschen, die zuhören und fragen, was man braucht. Die sich immer wieder anhören, was passiert ist. Genauso braucht es aber auch das gemeinsame Schweigen und das Alleinsein.

 

 

© BAM! | Lucy Giller

10. Trauer ist auch lebendig
Du musst nicht immer leise und zurückhaltend sein, wenn ein*e Freund*in etwas Schweres erlebt hat. Du darfst auch von dir erzählen. Die Welt dreht sich weiter und: Lachen ist erlaubt.

11. Trauer braucht Pausen
So wichtig der Rückzug ist, so wichtig ist es auch, den normalen Alltag zu leben. Da braucht es Menschen, die einen ermutigen und ein bisschen mitziehen: zum Sport, zum Waldspaziergang oder zum Konzert der Lieblingsband.

 

 

© BAM! | Lucy Giller

Willst du dich beim Sozialpreis 2020 bewerben, dann hast du dazu noch die Chance bis 20. Mai. Wenn du also ein soziales Projekt in den Bereichen Kinder/Jugend oder Integration/Migration hast, dann reiche deine Bewerbung bis Ende der Frist noch ein. Wir drücken die Daumen!