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Hör' dir Jaquelines Kolumne hier an
Der Mensch kennt Krisen. Schon in der frühkindlichen Entwicklung sind wir mit den ersten kleinen und manchmal auch großen Krisen konfrontiert. Die Sandkastenfreundin spielt mit einem anderen Kind. An der Supermarktkasse bekommen wir nicht die Süßigkeit, die wir so unbedingt haben wollen. Der Mensch befindet sich beim Heranwachsen also laufend in der Krise.
Als Sozialarbeiterin arbeite ich seit einigen Jahren mit Menschen, die sich in Krisen befinden. In meinem beruflichen Alltag habe ich eine breite Variation an Umgangsformen kennengelernt. Manche durchaus destruktiv, wie beispielsweise die Verdrängung durch Suchtmittel. Andere können sich nachhaltig mit ihren Problemen auseinandersetzen und dabei die Krise als Chance nutzen.
Was sie alle gemein haben, ist die Furche, die ein solcher Einschnitt hinterlässt. Eine Krise verleiht einem das Gefühl plötzlich Außenseiter*in einer funktionierenden Gesellschaft zu sein, ein Alien in einem Menschenkostüm. Tatsächlich aber ist das Erleben von Herausforderungen und psychisch belastenden Situationen etwas zutiefst Menschliches, das uns eint.
Auch ich habe eine Vielzahl an Krisen hinter mich gebracht. Meine erste bewusste Krise erlebe ich mit dem Tod einer nahen Angehörigen, ich entwickle im Jugendalter Depressionen und habe es schwer, positive Perspektiven für meinen Lebensweg zu entwickeln. Als ich mich Anfang 20 gerade stabilisiert habe, erlebe ich einen traumatischen Einschnitt und ich stecke mitten in meiner bisher größten Lebenskrise. Mein Partner stirbt unerwartet während ich nachts neben ihm schlafe. Ich wache auf und finde einen leblosen Körper vor.
In erster Linie habe ich aus diesen Erfahrungen keine große Lehre gezogen, ich hätte darauf verzichten können. Ich vertrete die Position, dass man nicht aus jeder negativen Erfahrung etwas Positives ziehen muss. Was aber dennoch und ganz automatisch passierte: mein Trauma hat meine Kanten geschärft und meinen Charakter geformt. Ich bin mehr bei mir als jemals zuvor.
Einen Tiefpunkt zu erleben, hat meine Masken fallen lassen. Denn bleibt keine Kraft über, um eine oberflächliche Scharade aufrecht zu erhalten, wird man mit dem Wesentlichen konfrontiert. Ich sitze tränenüberströmt und von der Verzweiflung geschüttelt bei meiner Therapeutin und sie sagt: „Ich erlebe Sie zum ersten Mal authentisch.“ Das ist einer dieser Momente, der sich in meine Erinnerung eingebrannt hat.
Neben dem Einschnitt, den solche Erlebnisse hinterlassen, ist die Krise vor allem aber auch eines: eine neue Perspektive. Sie verändert unseren Blick auf die Welt, sie ist eine existentielle Erschütterung unserer Wahrnehmung und kann eine Richtung ebnen, die wir zuvor nicht eingeschlagen hätten. Sie lässt unsere Kostüme fallen und macht uns für einen Moment bewusst, was wichtig ist.
Das ist alles, was neben dem Schmerz noch Raum hat. Liebe zum Beispiel, oder die Sehnsucht nach einer geordneten Routine, etwas an dem wir uns festhalten können. Sie bezeichnet einen Punkt in einem Leben, der uns aus den Angeln hebt und gleichzeitig näher an unser eigentliches Selbst bringt. Eine Chance bei sich anzukommen.
Über Jaqueline
Als Sozialarbeiterin und Feministin eher an Problemlösungen interessiert, wirft sie in ihren Texten und Kolumnen meist Fragen zu Identitätsfindung, Körperbewusstsein, und einer Bandbreite an tiefen Emotionen auf. Neben Sprachgewitter teilt sie die alltägliche Ästhetik ihrer Wahrnehmung auf ihrem Instagramaccount minusgold.
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