Womit verändert ihr die Welt, Vienna Hobby Lobby?

  • Lesedauer: 3 Minuten

Rosa Bergmann ist Gründerin der Vienna Hobby Lobby, einem Sozialunternehmen, das kostenlose Freizeitkurse für sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche anbietet und das dieses Jahr den Bank Austria Sozialpreis gewonnen hat. Anhand von vier Objekten erklärt uns Rosa, wie sie die Welt, mit dem was sie tut, ein kleines bisschen verändert. 

Der Ball als Zeichen für Bewegung

Während Rosa den Ball in die Luft wirft, erzählt sie uns, dass dieser für den Basketballkurs, den sie bei der Vienna Hobby Lobby anbieten, steht. Abgesehen von dieser eher offensichtlichen Bedeutung, steht der Ball aber auch für Bewegung. Diese fehlt den Jugendlichen, die die Kurse besuchen, im Alltag nämlich sehr

© BAM! | Christopher Hanschitz

Rosa sieht den Ball aber auch als Zeichen für das Aktiv werden in der Gesellschaft, den Einsatz, das Tun und nie Stillstehen. Sie sagt, der Ball symbolisiert für sie auch, dass man die Dinge nicht einfach so hinnehmen sollte, wie sie sind, sondern versuchen muss, aktiv etwas zu ändern. 

© BAM! | Christopher Hanschitz

Die Spraydose, die die Kreativität anregt

Rosa erzählt uns, dass sie und ihre Kolleg*innen auch einen Street Art Kurs anbieten, der bei den Kindern und Jugendlichen sehr beliebt ist. Die Spraydose steht also einerseits natürlich für diesen Kurs, andererseits ist sie aber auch ein Zeichen für Kreativität und Weiterentwicklung innerhalb der Vienna Hobby Lobby als Organisation. Rosa und ihr Team versuchen immer voranzukommen und neue Möglichkeiten für ihre Kursteilnehmer*innen zu schaffen.

© BAM! | Christopher Hanschitz

Irgendwo steht die Spraydose auch für Rebellion und fürs Rebellisch sein, so Rosa. Denn Street Art verbindet man schließlich auch ganz oft mit Jugendkultur und damit, für sich selbst einzustehen. Und genau das ist es auch, was sie den Kindern und Jugendlichen mitunter beibringen wollen.

© BAM! | Christopher Hanschitz

Sich durchs Leben boxen mit den Kickbox-Handschuhen

99 Prozent der Kinder und Jugendlichen, die in die Kurse der Vienna Hobby Lobby kommen, haben einen Migrationshintergrund, sagt Rosa. Sie haben oftmals nicht die gleichen Chancen und müssen sich im Leben ziemlich hart durchboxen. Rosa will ihnen die Werkzeuge in die Hand geben, die ihnen beim Durchboxen helfen sollen und ihnen vermitteln, dass sie in der Gesellschaft etwas wert sind und so wie alle anderen auch gehört werden müssen.

© BAM! | Christopher Hanschitz

Rosa berichtet, dass ihren Kursteilnehmer*innen in der Schule oft vermittelt wird, dass sie nicht gut genug sind oder gewisse Dinge einfach nicht können. Die Vienna Hobby Lobby will hier einen Ausgleich schaffen und ihnen einen Raum geben, in dem sie stark sein und zeigen können, dass sie gut in etwas sind. 

© BAM! | Christopher Hanschitz

Wie ein Sticker zusammenhalten

Der Sticker steht für Rosa für eine Gemeinschaft. Rosa sagt uns, dass den Sticker alle die bei der Vienna Hobby Lobby mitwirken, bekommen – angefangen von den Unterstützer*innen, den Kursleiter*innen, den Kindern und Jugendlichen bis hin zu den Spender*innen. Die Vienna Hobby Lobby symbolisiert damit eine Community. Rosa findet Zusammenhalt und Gesellschaft nämlich extrem wichtig und betont, dass auch niemand davon ausgeschlossen werden sollte. 

© BAM! | Christopher Hanschitz

„Sie müssen da auch gar nicht super kommunikativ sein, weil sie kommen in den Kursen ins Machen und so folglich auch ins Reden und da entsteht dann auch eine Verbindung.“

Rosa und ihr Team vermitteln den Kindern und Jugendlichen einen extremen Zusammenhalt und geben ihnen ebenso die Möglichkeit, gesehen und gehört zu werden. Rosa sagt, dass die Kinder oftmals Außenseiter*innen in der Schule sind. Dadurch, dass sie einen Großteil ihrer Zeit dort verbringen, ist es meist schwer, aus dieser Rolle herauszukommen. In der Vienna Hobby Lobby identifizieren sie sich allerdings über Hobbys und finden dadurch dann zueinander und werden Teil einer Gemeinschaft.

© BAM! | Christopher Hanschitz

Der Bank Austria Sozialpreis zeigt Rosa, dass sie mit dem, was sie macht nicht alleine ist und dass andere Leute auch wichtig finden, was sie tut. Es ist für sie schön, Unterstützung zu bekommen und den Menschen zu vermitteln, dass die Kinder in ihren Kursen auch gehört und gefördert werden sollten.

Über Nadine

Laut Verwandten und Bekannten die wienerischste Salzburgerin, die es gibt. Zwar nicht immer grantig, dafür aber immer hungrig, ist sie seit einiger Zeit als freiberufliche Redakteurin für verschiedene Magazine tätig. Abseits des Schreibtisches findet man sie in den Bergen, im Wald oder in Portugal, und das nie ohne Kamera.