Womit veränderst du die Welt, Zero Waste Warrior Lorraine Wenzel?

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Lorraine Wenzel ist stellvertretende Geschäftsführerin bei Zero Waste Austria, einem Verein, der sich für die Schonung unserer Ressourcen einsetzt. Außerdem schreibt sie noch ihren eigenen Nachhaltigkeits-Blog Tagessuppe und versucht dort, den Austausch zu einem nachhaltigen Leben anzuregen. Anhand von vier Objekten erklärt uns Lorraine, wie sie die Welt dadurch ein kleines Stückchen verändert.

Der Rucksack als Beginn einer nachhaltigen Reise

Lorraine interessiert sich, wie sie sagt, schon seit sehr langer Zeit für nachhaltige Themen. Nach einer Reise 2018 kam sie dann ganz unverhofft zu Zero Waste Austria und arbeitet dort seit letzten Sommer in ihrer jetzigen Position. Seither versucht sie gemeinsam mit ihren Kolleg*innen Bewusstsein zu schaffen und andere Menschen ebenso auf eine nachhaltige Reise mitzunehmen.

Der Verein deckt unterschiedliche Themenbereiche ab und macht Menschen durch einen Rucksack voll mit Angeboten – seien es Vorträge, Tipps oder Workshops – auf das Thema Nachhaltigkeit aufmerksam. 

© BAM! | Christopher Hanschitz

Zero Waste Austria ist, so Lorraine, im Endeffekt ein Klimaschutzverein. Im Vordergrund steht natürlich die Müllfrei-Bewegung, aber darüber hinaus geht es um Umweltschutzthemen.

Müllfrei, also „Zero Waste“, ist sozusagen der erste Schritt für viele. Unter anderem, weil es etwas Physisches ist, das man messen kann und von wo aus es dann weiter in Richtung Klimaschutzbewegung gehen kann.

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Der Stift, der eine wichtige Botschaft nach außen trägt

Zu Lorraines großen Leidenschaften gehört das Schreiben, vor allem das Schreiben über nachhaltige Themen. Sie will durch ihren Blog und auch durch ihre Arbeit bei Zero Waste Austria Bewusstsein für Nachhaltigkeit und Umweltschutz schaffen. Sie schreibt also nicht nur für sich, sondern eben auch für andere, so sagt sie. 

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„Ich finde die ganze Nachhaltigkeitsbewegung ist eine sehr austauschfreudige Bewegung und basiert auf gemeinsamen Erfahrungen und dafür ist das Aufschreiben einfach notwendig.“

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Eine Botschaft, die sie unbedingt nach außen tragen will, ist die, dass jeder nachhaltig sein kann. Es geht dabei laut Lorraine nicht darum perfekt zu sein, sondern kleine Schritte zu gehen. Denn wenn jeder einen kleinen Teil beiträgt, summiert sich das und ergibt am Ende ein großes Ganzes. 

Zero Waste Austria gibt zu diesen Schritten praktische Tipps, was man in den verschiedensten Bereichen machen kann. Außerdem macht der Verein durch unterschiedliche Kampagnen klar, dass “Zero” nicht für jeden dasselbe bedeutet und jeder unterschiedliche Anknüpfungspunkte in seinem bzw. ihrem nachhaltigen Leben hat. 

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Mit dem Spiegel immer wieder reflektieren

Lorraine sagt, dass auch ihre Wahrnehmung eines nachhaltigen Lebens sich immer wieder verändert.  Sie selbst hält sich immer wieder den Spiegel vor, um zu schauen, was sie macht und wie sie gewisse Dinge vielleicht sogar noch besser machen könnte.

Das Wort „Zero“ ist in diesem Zusammenhang laut Lorraine oftmals ein Angstfaktor. Sie findet aber, dass keine Veränderung sofort von 100 auf 0 gehen muss, sondern dass man auch für sich selbst feststellen darf, dass gewisse Dinge für einen selbst einfach nicht funktionieren und dass das auch okay ist. 

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Alleine die Tatsache, dass man sich mit sich selbst und seinem Handeln befasst, ist wahnsinnig wertvoll. Lorraine sieht in Österreich aber noch Verbesserungsbedarf. Sie meint, dass ein gewisser Grad an Interesse an nachhaltigen Themen vorhanden sei und dass auch gerade die Aktivist*innen von Fridays for Future hier sehr viel bewegt haben. Die Auseinandersetzung mit dem Thema Nachhaltigkeit und Umweltschutz findet aktuell leider aber meist nur sehr oberflächlich statt, so Lorraine.

Der Topf als Symbol für Kreativität

Als Zero Waster oder generell als jemand, der bzw. die sich für Nachhaltigkeit interessiert, wird man laut Lorraine richtig kreativ. Sie sagt, dass sie immer schon viel selbst gekocht hat, durch das Eintauchen in die Thematik aber an gewisse Dinge nochmal ganz anders herangeht und diese auch in anderem Licht sieht. Lorraine sagt, sie nutzt Dinge ganz anders, gestaltet sie kreativ um und findet immer neue Wege, etwas selbst zu machen oder zu verwerten.

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Das gilt nicht nur für die Küche, wo sie immer versucht, alles zu verkochen und aus Resten etwas zu machen, sondern auch für andere Bereiche wie Kosmetik oder Kleidung. Hier macht sie vieles selbst oder greift auf nachhaltige Alternativen zurück. 

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Nachhaltigkeit hat extrem viele Facetten und wie Lorraine sagt, bedeutet es nicht für jeden dasselbe. Wichtig ist, ein Bewusstsein für das eigene Verhalten zu entwickeln, dieses immer wieder zu hinterfragen und so Schritt für Schritt der Umwelt zu helfen. 

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