Mehr Achtsamkeit, mehr Ich

  • Lesedauer: 2,5 Minuten

Ob Zeitschriften, das Internet, Social Media oder auch Freunde und Familie: Tag ein Tag aus wird uns von allen Seiten erklärt, was uns gut tun soll. Anstatt mir das aber von allen sagen zu lassen, habe ich mir in diesem Jahr vorgenommen einfach mal nur auf mich zu hören und darauf zu achten was mein Körper und meine Seele brauchen.

Ich, nur für mich

Nachdem ich mit Anfang 20 dem „Warum fühle ich mich so unwohl?“-Gefühl auf den Grund gegangen bin, habe ich festgestellt, dass es nicht mein Körpergewicht ist an dem ich schwer zu tragen habe. Es sind Erwartungen und Bevormundungen, Vorurteile, an denen ich viel schwerer trage. Als mir dieser Gedanke dämmert, habe ich mich an einem kalten Wintermorgen vor den Spiegel gestellt, mir tief in die Augen geschaut und gesagt: 

 

„Schluss damit, du achtest jetzt gefälligst weniger darauf, was andere von dir wollen und mehr darauf, was du eigentlich willst.“

Natürlich habe ich an dieser Stelle nicht einfach einen Schalter umgelegt und alles war gut. Doch ich habe mit einem Prozess begonnen, den ich „Mehr Achtsamkeit“ nenne.     

Meine Definition von Achtsamkeit

Achtsamkeit bedeutet dabei für mich, Meinungen von Medien (ob Zeitungen, TV oder auch Social Media) auszublenden und auch Freunden und Familie liebevoll, aber bestimmt zu verstehen zu geben, dass ich für Input zwar dankbar bin, der aber eben gerade nicht erforderlich ist. Neben meinem seelischen Wohl, heißt Achtsamkeit in einem weiteren Schritt auch, gut darauf zu achten, was mein Körper eigentlich braucht. Bin ich immer müde und fühle mich oft ausgelaugt? Dann hat das einen Grund. 

Genau hinzuhören, womit ich mich gut fühle und womit nicht und dem auf den Grund zu gehen, mich selbst nicht anzulügen, sondern Dinge aktiv zu ändern –  das verstehe ich unter Achtsamkeit.

Bewusst achtsamer mit mir sein

Bei diesem Prozess geht es also darum, zu lernen, worauf ich für mich achten muss, um mich gut zu fühlen und ein glückliches Leben zu führen. Dazu habe ich mir einige Punkte überlegt, auf die ich im kommenden Jahr vermehrt achten und mir immer wieder ins Gedächtnis rufen möchte:

1. Ich zwinge mich nicht dazu, mich jeden Tag zu lieben. Ein Ding der Unmöglichkeit. Mich und meinen Körper aber wertzuschätzen und nicht auf mir „rum zu trampeln“, ist mehr als umsetzbar.

2. Ich höre auf mich selbst und meinen Körper. Ich weiß was ihm gut tut und was nicht.     

3. Ich gönne mir ausreichend Zeit für mich. Auch wenn es durch meine Selbständigkeit schwierig ist. Wenn ich mir jedoch keine Zeit für mich nehme, behandle ich mich nicht gut und das bringt mich nirgendwo hin.   

4. Ich verbringe Zeit mit Menschen, die mich lieben, genauso wie ich bin. Dieser Punkt erklärt sich von selbst, hoffe ich. Falls nicht, lasst es mich wissen, denn darüber sollten wir unbedingt einmal sprechen.

5. Ich vermeide den übermäßigen Konsum von Medien, die mich schlicht fertig machen, weil sie Schönheitsideale propagieren, denen ich nicht entsprechen kann.

6. Ich investiere in mich, meine Weiterbildung, meine Beautyroutine, meine Garderobe usw.

7. Ich rede mit Menschen, die mich verstehen über alles. Sowohl über die guten Dinge und die schlechten, über Dämonen genauso wie Dinge, die mich glücklich machen.     

8. Ich setze mich für andere ein. Es ist mir wichtig, Menschen zu unterstützen, die sich noch nicht so gefunden haben und die hier Hilfe brauchen.     

9. Ich höre auf, ständig den Kritikern zuzuhören, ohne dabei aber zu vergessen, dass es Kritik gibt, die auch gut ist und mich weiterbringt.

Ein ständiger Prozess

Diese Liste lässt sich natürlich ganz nach Belieben abändern oder auch verändern. Sie ist nichts Statisches, sondern kann immer wieder angepasst werden. Doch warum schreibe ich das überhaupt alles auf?

Nach meinem ersten Artikel haben mich so viele Nachrichten erreicht, darunter viele liebe Botschaften, aber auch Fragen. “Wie machst du das?” “Wie fühlst du dich besser?” “Wie wurdest du selbstbewusster?“

Ich hoffe, diese ersten Gedanken animieren auch dich dazu, mehr auf dich zu achten und dich weniger damit zu beschäftigen, was andere über dich denken. Dazu, mehr du selbst zu sein und dich mit dir wohl zu fühlen. Das wünsche ich dir für 2020 und überhaupt für immer! 

Über die Autorin, Bobby

Als Plus Size Expertin widmet sich Bobby unter anderem in ihrem eigenen Blogazine „Curvect“ ganz dem Thema dicke Körper. Dabei berichtet sie als Bloggerin über neueste Modetrends, führt Interviews mit verschiedensten Persönlichkeiten über das Thema Körperakzeptanz & organisiert als Expertin Events und Workshops mit und für Menschen mit Plus Sizes.

Über die Autorin, Bobby

Als Plus Size Expertin widmet sich Bobby unter anderem in ihrem eigenen Blogazine „Curvect“ ganz dem Thema dicke Körper. Dabei berichtet sie als Bloggerin über neueste Modetrends, führt Interviews mit verschiedensten Persönlichkeiten über das Thema Körperakzeptanz & organisiert als Expertin Events und Workshops mit und für Menschen mit Plus Sizes.