Ching Ching Ching where’s my Moneytree?! – Moneymantra: Ein Selbstversuch

  • Lesedauer: 3 Minuten

Ich muss ehrlich sagen, ich bin verzweifelt. “Inflation, Regression, Depression” ist mein Lebensmotto derzeit. Und harte Zeiten erfordern harte Mittel. Daher wagte ich die letzten drei Wochen etwas, das ich vor einem Jahr noch beschmunzelt hätte: Geld beschwören durch Hexerei, Singen und TikToks. Naja, jede*r hat mal Tiefpunkte. Aber tatsächlich hat sich in diesen 3 Wochen einiges bei mir getan, finanziell und so. Daher erzähle ich euch heute von meiner prägenden Erfahrung des Selbstversuchs: Moneymantra.

Anmerkung: Dies ist meine rein persönliche Meinung und Erfahrung. Ich möchte mit diesem Artikel niemanden verurteilen, der an Moneymantras o.Ä glaubt und diese ausführt. Jede*r kann tun und lassen, was er*sie will.

1. Woche: Die Vorbereitungsphase

 

Was genau sind Moneymantras überhaupt? Die Frage stellte ich mir ganz zu Beginn meiner Reise. Moneymantras sind, soweit ich das jetzt verstanden habe, hypnotisch-rhythmische Sprüche und Rituale, die Geld in dein Leben einladen sollen. Das Ganze fand ich unter dem Hashtag “witchtok”, also die Hexen-Seite von TikTok. Klingt eigentlich nicht schlecht. Grundsätzlich bin ich kein totaler Verweigerer von übernatürlichen Sachen, außer halt Gott und so, deswegen habe ich dieses Experiment mit Wohlwollen und nur einer kleinen Portion Misstrauen gestartet. 

@kingsoon4774 Money Curse Breaker. #magic #curse #breakthecurse #money #mantra #woketok #witchtok #manifest ♬ Money Mantra – King Soon

Der Beat ist mir im Kopf hängen geblieben. Ich finde Witch-TikTok ja wahnsinnig interessant, muss ich schon sagen. Früher hab’ ich auch gern die Wizards of Waverly Place geschaut, aber irgendwie ist das hier doch ein bisschen anders.

Aber tatsächlich hat sich schon in der ersten Woche etwas auf meinem Kontostand getan! Das hat mich am Anfang richtig überrascht, sogar berauscht. Das Geheimnis zu all meinen Geldproblemen sind ein paar Rap-Lines? Meine Freude hat sich nicht so lang gehalten, als ich gesehen habe, dass es einfach mein monatliches Gehalt war. Aber trotzdem – in der ersten Woche bekam ich Geld! Das ist ein Gewinn, würde ich behaupten!

 

2. Woche: Die Manifestationsphase

 

Etwas ganz Wichtiges bei diesen Videos ist das regelmäßige Anschauen, Kommentieren und Manifestieren. Und genau das tat ich auch, vielleicht ohne dem Kommentieren, aber der Wille war da. Ich habe diesen tollen Reim gelernt:  “Ching Ching Ching klingt’s vom Geldbaum her und immer wenn es chingt, wird mein Geld noch mehr”. (every German rapper is SHAKING in their boots.) Dazu habe ich geschnippt und war manchmal etwas peinlich berührt.

@themagickspoon Inspired by the lovely @thewoodlandwitch #witchtips #money #adundance #vvitchtok ♬ $money Mantra$ – Moonlight Scorpio

Leider hatte ich keine Utensilien, mir so eine schöne Geldschüssel zu machen, aber ich habe sie doch täglich bewundert. 

Und wer es nun glaubt oder nicht, es ist dann wieder etwas in meinem finanziellen Leben geschehen! Ich erspähte einen Umschlag in meinem Postfach. Vielleicht ein Mjam-Gutschein oder endlich der 500 € Bonus, den die Stadt Wien seit Monaten verspricht? Weder noch! Haltet euch fest: Es war eine Mahnung von meinem Erzfeind, der GIS! Von den Rundfunkgebühren habe ich mich schon zwei Mal abgemeldet, da ich nicht mal einen TV besitze! Aber sie wollen es nicht akzeptieren!

Na gut. Vielleicht war diese Woche nicht sooo erfolgreich. Aber mit dem Manifestieren muss man ja schließlich Geduld haben. Erfolg durch „Sprüche aufsagen“, kommt schließlich nicht über Nacht.

Ich ließ mich also nicht unterkriegen, nein. Ich blieb tapfer und machte weiter.

3. Woche: Die Breaking-Point-Phase

 

Zu Beginn der dritten Woche war ich etwas unmutig, aber doch noch willig gestimmt. Ich wiederholte brav meine Manifestationen. Meine Freundin dachte sich schon, ich werde verrückt. 

“Es ist für die Arbeit!” – “Was arbeitest du bitte?” 

Nachdem ich endlos den Moneytree-Chant – ohne wirkliche Ergebnisse zu erzielen – versuchte, entschloss ich mich dazu, einen anderen Trick zu versuchen:

@manifestions_ Claim it now #moneymantras #affirmations #money #manifest ♬ Money Mantra_The Original – Alexa Carlin

Vielleicht war der Trick konsistente Abwechslung? Und dieses TikTok war um einiges direkter: 5.000 € auf meinem Konto, das wollte ich haben. Noch dazu kann man mit diesem TikTok den Erfolg dieser Mantras genau beobachten. Entweder man bekommt 5.000 €, oder nicht. Wieder mal schaute ich mir dieses Video öfter an, geduldig und gespannt.

Nach zwei Tagen bekam ich tatsächlich wieder einen Brief. Doch diesmal von den Wiener Linien, daher war meine Hoffnung nicht hoch. Warum sollten sie mir 5.000 € schenken? Und ja, wie vermutet, war es kein Geld, sondern eine Rechnung für mein nächstes Jahresticket. Ouch. 

Am dritten Tag geschah nichts. Vielleicht brauchte mein Moneymantra drei bis vier Verarbeitungstage, passiert.

Dann, der Tag, an dem alles zusammenkam: der letzte Freitag meines Selbstversuchs. Unglaublich, wieder ein Brief! Ich riss ihn auf und zu meinem Entsetzen – meine größte Angst seit Monaten: Die Wien Energie hat sich gemeldet. Strom wird um 85 % erhöht.

Ich glaube, die Angestellten bei den Wiener staatlichen Unternehmen haben ihre Moneymantras einfach besser gemacht als ich. 

Ich wünschte, ich würde lügen, aber leider waren meine letzten 3 Wochen von nichts als Rechnungen geplagt. Ist Erwachsen sein nichts weiter als “zahlen”, egal ob mit Geld, Zeit oder psychischer Gesundheit? 

Ich möchte hier keine*n verurteilen, der*die doch an Moneymantras glaubt. Ich finde den Gedanken dahinter eigentlich sehr schön, #positivevibes sollte man eh im gesunden Maße ausleben. Für mich hat es leider nicht funktioniert, deswegen bleibe ich wohl beim guten alten durch-Arbeit-Geld-verdienen oder investiere in irgendetwas. Mal schauen.

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