Moneytalk: Warum du dich jetzt schon darum kümmern musst, im Alter einen finanziellen Polster zu haben

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In meinem persönlichen Umfeld gibt es schon einige Pensionist*innen, sodass ich mich bereits näher mit dem Pensionssystem auseinandergesetzt habe. Obwohl die staatliche Vorsorge in Österreich aktuell noch besser aussieht als beispielsweise die in Deutschland, ist es total wichtig, selbst vorzusorgen. Das Thema Altersvorsorge klingt vielleicht auf den ersten Blick nicht so spannend, hat aber auch Vorteile, von denen du jetzt vielleicht noch gar nicht weißt. 

Ich persönlich habe vor ein paar Jahren mit dem Investieren in ETFs angefangen. Anfangs hatte ich großen Respekt vor der Börse, da sich keiner in meinem Umfeld damit beschäftigt hatte. Doch je mehr Wissen ich mir zu dem Thema angeeignet habe, desto mehr schwanden meine Bedenken. Ein paar Wochen später habe ich meinen ersten ETF-Sparplan aufgesetzt und heute bin ich total froh, damals den Schritt gewagt zu haben.

Finanzielle (Un-)Abhängigkeit und die Altersarmut

Die österreichische Alterspension lag im Dezember 2019 im Durchschnitt bei 1.517 € brutto.

Erschreckend ist dann auch noch der Unterschied zwischen Männern und Frauen: Während letztere 2019 nur 1.167 € brutto Pension bezogen haben, lag die Pension bei Männern bei 2.024 €.

Es gibt mehrere Gründe, warum weiblich gelesene Personen häufiger unter Altersarmut leiden: von unter- oder unbezahlter Care-Arbeit und Kindererziehung bis hin zu einer höheren Lebenserwartung, und natürlich dem Gender Pay Gap. Das verdeutlicht, wie wichtig es gerade für weiblich gelesene Personen ist, sich selbst um ihre Altersvorsorge zu kümmern.

Laut einer Studie der UBS 2019 verlassen sich 63 % der deutschen Millennial-Frauen bei finanziellen Entscheidungen zur Gänze auf ihre Ehemänner. Mangelndes Selbstvertrauen spielt dabei laut der Untersuchung eine große Rolle. Ein großer Teil der befragten Frauen gibt an, dass für das Investieren viel Wissen notwendig sei, das sie selbst aber nicht besitzen würden.

© BAM! | Marietta Dang

Nun könnte man meinen, dass es ja auch okay sei, seinem*r Partner*in die Finanzen zu überlassen, immerhin ist man ja ein Paar. Allerdings mussten laut der Studie 79 % der Frauen nach der Scheidung oder dem Ableben ihres Ehemanns negative Überraschungen erfahren.

Diese Zahlen verdeutlichen nochmal, wie wichtig es ist, dass weiblich gelesene Personen ihre Finanzen in die eigenen Hände nehmen. Durch den Vermögensaufbau ergibt sich eine zunehmende Unabhängigkeit von Partner*in, Job und anderen Verpflichtungen.

Doch wie kannst du selbst fürs Alter vorsorgen? 4 Hacks für dich

Dazu ist es natürlich erstmal wichtig, dass du mehr einnimmst, als du ausgibst. Nur so hast du am Monatsende überhaupt Geld übrig. Hier meine 4 Hacks für dich:

1. Führe ein Haushaltsbuch:

Um einen Überblick über deine Ausgaben zu bekommen, kann dir ein Haushaltsbuch helfen. Dort notierst du jegliche Kosten, auch wenn diese noch so gering sind.

2. Reduziere deine Kosten:

Dann streichst du unnötige Kosten, vergleichst Verträge und schaust dich nach günstigeren Alternativen um.

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3. Arbeite daran, dein Einkommen erhöhen zu können:

Eine Gehaltsverhandlung, ein Nebenjob oder Nebengewerbe sind Möglichkeiten, dein Einkommen noch weiter zu steigern.

4. Bau dir einen Notgroschen auf:

Dieser dient für Notfälle, wie Jobverlust oder teure Reparaturen und wird nicht investiert.

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Wie du mit dem Investieren beginnst

Wenn der Notgroschen aufgebaut ist, kannst du mit dem Investieren beginnen. Investiere aber nur in das, was du auch wirklich verstehst. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, sein Geld anzulegen, von Aktien über ETFs bis hin zu Immobilien – da ist für jeden etwas dabei.

Gerade für Anfänger*innen können beispielsweise ETFs eine gute Wahl sein. Dabei handelt es sich um börsengehandelte Indexfonds, die einen Index abbilden und Aktien vieler verschiedener Unternehmen beinhalten.

Auch ich habe aus oben genannten Gründen vor ein paar Jahren mit dem Investieren in ETFs begonnen. Da ich mich vorher noch nie mit dem Thema auseinandergesetzt habe und sich auch keiner in meinem Umfeld damit auskannte, hatte ich ziemlich Angst, etwas falsch zu machen.

Dagegen half nur eines: Viel darüber lesen und Wissen aneignen. Außerdem habe ich mich online viel mit anderen darüber ausgetauscht. Ein paar Wochen später war mein erster ETF-Sparplan dann aufgesetzt. Seitdem investiere ich automatisiert jeden Monat Geld und der Zeitaufwand dafür ist verschwindend gering. Der Anfang war wirklich das Schwierigste!

© BAM! | Marietta Dang

Ich gebe es zu, Altersvorsorge ist per se jetzt nicht unbedingt das allerspannendste Thema. Doch seine Finanzen in die eigenen Hände zu nehmen, hat einen entscheidenden Vorteil: Du wirst immer unabhängiger. 

Durch das richtige Anlegen deines Geldes kannst du dir auch ein passives Einkommen, beispielsweise in Form von Dividenden oder ETF-Ausschüttungen aufbauen. So kannst du sichergehen, dass du für deine Zukunft abgesichert bist.  

Wenn du noch unsicher bist, wo du starten sollst, dann haben wir 6 Tipps zum Investieren für blutige Anfänger*innen, mit denen wir dir die Angst vor Geldanlagen nehmen wollen.

Über Valentina:

Valentina, 24 Jahre jung, ist auf Instagram unter minimal_frugal bekannt und gibt wertvolle Tipps und Tricks rund um das Thema Finanzen. 2019 hat sie das Konzept Frugalismus, Minimalismus und finanzielle Freiheit für sich entdeckt und hat es zu ihrem Lebensstil gemacht.