Was wird sich nach der Coronakrise ändern?

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Genau diese Frage haben wohl nicht nur wir uns die letzten Wochen über gestellt, sondern wahrscheinlich so ziemlich jeder von uns. Abgesehen von unserer eigenen Meinung und Hoffnung, hat uns natürlich auch interessiert, wie andere darüber denken. Deshalb haben wir einige Personen mit den unterschiedlichsten Backgrounds aus den verschiedensten Bereichen gefragt, was sie denn glauben, hoffen oder denken, dass sich nach der Coronakrise alles ändern wird.

Michael Landau, Präsident Caritas Österreich

 

„Die Corona-Krise lehrt uns viel über ein bislang unbekanntes Virus, aber noch mehr darüber, was uns als Gesellschaft insgesamt ausmacht. Wir alle erleben in diesen Tagen, wie wichtig ein funktionierender Sozialstaat für alle Menschen in unserem Land ist. Funktionierende Spitäler. Professionelle Pflege älterer Menschen. Unternehmen, die Verantwortung leben. Und soziale Hilfsorganisationen und Institutionen, die sich um jene kümmern, die nun unverschuldet in Not geraten sind. Das Virus bekämpfen wir nur mit 1,5 Metern Körperabstand, seine Folgen mit Zusammenhalt und Zuversicht. Ich hoffe, dass wir als Gesellschaft gestärkt aus dieser Krise hervorgehen – in dem Wissen, dass nicht nur ein Virus von Mensch zu Mensch übertragen werden kann, sondern auch Nächstenliebe und Solidarität.“ 

Lorraine Wenzel, COO Zero Waste Austria

Ines Kaufmann, Künstlerin

 

„Mit großer Ungewissheit bewegte auch ich mich in eine Krise hinein, die mir anfänglich Unruhe bereitete, da viele Zweifel gegenüber der Beständigkeit des Kunst,- und Kulturbereiches ausgesprochen wurden. Überraschend jedoch waren die rasanten, progressiven Neuerungen im digitalen Bereich der Kunst,- und Kulturszene, die sich manifestierten: Seien es Online-Vernissagen, Online-Galerien, Open-Call’s und viele weitere Projekte, die sich in sehr kurzer Zeit konstituierten. Es ist eine Art digitale Solidarität im Netz erkennbar geworden, die hoffentlich auch nach der Krise beständig bleibt. Ich nutze diese Ausnahmesituation produktiv und versuche eine kollektive Kreativität, anhand neuer Projekte, zu erzeugen.“

Jaqueline Scheiber, Kolumnistin

Greta Spatz, Gründerin #undduso?

 

„Wir werden uns wohl auch nach dieser Corona-Krise weiterhin mit Themen wie dem Patriarchat oder sozialer Ungerechtigkeit auseinander setzen müssen. Das wird sich nicht auf wundersame Weise von selbst lösen. Ein realistischerer Wunsch von mir wäre, dass das Ansehen und die Dankbarkeit, die Menschen in systemrelevanten Berufen zurzeit erfahren, auch nach dieser Zeit weiterhin erhalten bleiben. Und, dass sich diese Wertschätzung auch in ihren Gehältern widerspiegelt.“

Teresa Scheicher, Inhaberin PAPERBIRD. Papeterie

Veronika Winter, Obfrau Fridays for Future Austria

 

Wir haben als Gesellschaft gerade die Erfahrung gemacht, dass in Krisenzeiten auf die Wissenschaft gehört und rasch gehandelt werden muss. Das wünsche ich mir auch für die Klimakrise, deren dramatische Folgen wir uns jetzt noch gar nicht vorstellen können, aber die Gesundheit der Menschen schon heute akut bedroht. Mein Appell: Wir dürfen in keinen „Normalzustand“ zurückkehren, denn dieser hat uns erst in die Krisen gebracht. Wir müssen jetzt die Ärmel hochkrempeln, mit aller Überzeugung eine klimagerechte Zukunft schaffen und aktuelle Wirtschaftshilfen in nachhaltige Klimaschutz-Investitionen stecken!

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